Das Ambiente ist fein gewählt. Am Fuße des katalanischen Nationalmuseums, gleich neben den weltbekannten Montjuic-Wasserfontänen, gibt sich Chinas Smartphone-Primus Huawei die Ehre.
Die Zuneigung des Homo Technicus strömt dem Konzern diesmal in Barcelona ganz besonders stark entgegen. Weil Samsung sein Smartphone-Flaggschiff Galaxy erst im März präsentiert und Apple die großen Messen seit Längerem auslässt und sich auf eigene Veranstaltungen konzentriert, tritt die Nummer 3 am globalen Smartphone-Markt gewissermaßen im Trikot des Führenden auf.
1400 Medienvertreter haben sich angekündigt, viele schaffen es bis 14:00 Uhr in der katalanischen Hauptstadt nicht in den italienischen Pavillon. Die, die es geschafft haben, bekommen eine feine Multimedia-Show zu sehen. Und Richard Yu, Huaweis Smartphone-Chef, der zwar auf der großen Bühne gelegentlich etwas unbeholfen wirkt, dafür viel neue Technologie mit im Gepäck hat.
Neben zwei High-End-Smartphones, dem P10 und dem P10+, auch eine Neuauflage der hauseigenen Datenuhr, die sich nun Huawei Watch 2 nennt.
Was die neuen Geräte können? In erster Linie gut fotografieren. Eigentlich soll die Botschaft von Huawei sogar sein: Vergesst eure Digitalkameras, vertraut eurem Smartphone. Dass dabei mit Leica abermals eine der klassischsten Fotografie-Größen seine Unterstützung zusichert, scheint - je nach Geschmack - skurril oder besonders klug.
Wie dem auch sei: Huawei setzt gleich bei beiden P10-Modellen auf drei eingebaute Kameras. Die 8-Megapixel-Frontkamera mit Autofokus ist bei beiden Modellen identisch und lässt Richard Hu gar stolz von "the Best-ever Selfie Camera" sprechen. Auf der Rückseite soll ein monochromer Sensor die Kamera schneller und zielgerichteter fokussieren lassen.
Noch exaktere Gesichtserkennung
Zudem will Huawei mit einer speziellen "3D-Gesichtserkennungstechnologie" für natürlichere und exaktere Porträt-Aufnahmen sorgen. Außerdem erkennt das Smartphone, ob jemand alleine, oder in der Gruppe fotografiert wird. Bei einem Gruppenbild springt das Geräte automatisch in den Weitwinkelmodus.
Auch interessant und vielversprechend: "Gorilla Glas 5", ja, das heißt wirklich so, soll das Display auch nach einem tiefen Fall am vollständig am Leben halten.
Mit der neuen Computeruhr Huawei Watch 2 will sich Huawei indes noch stärker auf Fitness-Freaks konzentrieren. Ob das in einem schon jetzt sehr vielseitig besetztem Segment von Erfolg gekrönt sein wird, sorgt vorerst für viele Fragezeichen.
Die P10-Modelle (ab 649, P10, und 699 Euro, P10 Plus) gibt es in Österreich ab Ende März, die Uhr kommt im zweiten Quartal in die Alpenrepublik.