Die Inflation legte im Oktober um 1,3 Prozent zu und erreichte damit den höchsten Wert seit November 2014 (plus 1,7 Prozent). Hauptverantwortlich dafür waren die Treibstoffe, die sich im Jahresvergleich nicht mehr – wie in den vergangenen Monaten – als Hauptpreisdämpfer erwiesen, sondern erstmals wieder moderate zulegten. Preistreiber blieben die Bewirtungsdienstleistungen.Der größte Preistreiber ist aber weiterhin die Gastronomie. Ohne teurere Wirte hätte die Inflation 1 Prozent betragen, teilte die Statistik Austria mit.

Restaurants und Hotels wurden um 3,2 Prozent teurer. Bei der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" gab es ein Plus von 1,3 Prozent, hier waren höhere Wohnungsmieten mit einem Zuwachs von 3,7 Prozent ausschlaggebend.

Täglicher Einkauf: Plus 1,9 Prozent

Der tägliche Einkauf ist im Jahresvergleich deutlich teurer geworden. Der Mikrowarenkorb, der vor allem Nahrungsmittel enthält und den regelmäßigen Einkauf widerspiegelt, verteuerte sich im Oktober um 1,9 Prozent. Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der den wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, veränderte sich um plus 1,3 Prozent.

Besonderer Ausreißer waren Ski und Bindungen mit einem Preisanstieg von 15,2 Prozent - sowie Geschirrspülmittel, die sich um 11,9 Prozent vergünstigten. Verlässlicher Preissenker war einmal mehr die Nachrichtenübermittlung mit einem Minus von einem Prozent.

Während also die telefonische Verabredung zum Restaurantbesuch günstiger wurde, ist der Besuch des Lokals deutlich teurer geworden. Restaurants und Hotels erhöhten im Jahresvergleich ihre Preise um 3,2 Prozent. Zum Vergleich: Im Handel verteuerten sich Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke um 1,1 Prozent. Alkohol und Tabak wurde um 1,3 Prozent teurer

Mehr Dynamik

Die Teuerung hat in den letzten Monaten an Dynamik gewonnen. Lag die Inflation im August noch bei 0,6 Prozent gab es im September schon einen Preisanstieg von 0,9 Prozent auf nunmehr 1,3 Prozent im Oktober.

Damit lag die Teuerungsrate im Vormonat auf dem Niveau des Kollektivvertragsabschlusses der rund 500.000 Handelsangestellten. Sie bekommen 2017 um 1,33 Prozent mehr Gehalt. Die 180.000 Beschäftigten der Metallindustrie haben die Herbstlohnrunde mit einem Plus von 1,68 Prozent abgeschlossen. Der jüngste KV-Abschluss - jener der 5.000 Beschäftigten der Alternativen Telekombetreiber (sprich der Mitbewerber der Telekom Austria) - liegt bei plus 1,55 Prozent.

Zweithöchste Rate in der EU

Österreich verzeichnete innerhalb der EU-Staaten im Oktober mit 1,4 Prozent die zweithöchste Preissteigerung. Die Inflation in der EU und im Euroraum betrug je 0,5 Prozent. Den stärksten Anstieg verzeichnete Belgien mit 1,9 Prozent. In sechs EU-Staaten gab es negative Inflationsraten, also billigere Preise.

Am stärksten fiel der Preisverfall in Bulgarien und Zypern (je -1,0 Prozent) aus. In Irland gab es eine Negativinflation von 0,4 Prozent, Kroatien und die Slowakei kamen auf je -0,3 Prozent und Italien verbuchte eine geringe Verbilligung der Preise um 0,1 Prozent.

Hinter Belgien und Österreich rangierten bei den Preissteigerungen im Oktober Schweden, Portugal, Ungarn und Lettland (je +1,1 Prozent), gefolgt von Estland (+1,0 Prozent), Großbritannien (+0,9 Prozent), Tschechien (+0,8 Prozent), Deutschland, Slowenien, Luxemburg und Litauen (je +0,7 Prozent), Finnland und Griechenland (je +0,6 Prozent), Malta, Frankreich und Spanien (je +0,5 Prozent), den Niederlanden (+0,3 Prozent) sowie Rumänien, Polen und Dänemark (je +0,1 Prozent).

Als Vergleichsbasis wurde der Harmonisierte Verbraucherpreisindex herangenommen. Laut Berechnung der Statistik Austria betrug der Verbraucherpreisindex hierzulande 1,3 Prozent (statt 1,4 Prozent EU-harmonisiert).

Details zur Oktober-Inflation