Am Wochenende machten Staaten wie Brasilien, Aserbaidschan, Kasachstan, Mexiko, der Oman und Russland keine konkreten Zusagen zu einer Fördergrenze.

"Es ist wichtig, dass wir uns mit detaillierten Zahlen noch einmal treffen", sagte der kasachische Vizeenergieminister Magsum Mirsagaliew nach siebenstündigen Gesprächen in Wien. Die Verhandlungen der Länder außerhalb des Ölkartells und der OPEC selbst sollten noch im November angesetzt werden. Für den 30. November ist ein reguläres OPEC-Treffen geplant.

Russland rechnet in den kommenden beiden Jahren sogar mit einer Steigerung seiner Ölförderung, wie aus dem Haushaltsentwurf für 2017 und 2018 hervorgeht. OPEC-Insider berichten jedoch, dass Vertreter der Regierung in Moskau bei den Verhandlungen ihre Bereitschaft betont hätten, die Förderung einzufrieren, wenn die OPEC sich ebenfalls auf eine Kappung einigt.

Am Freitag konnten sich OPEC-Experten nicht auf eine Drosselung einigen. Grund seien Meinungsverschiedenheiten mit dem Iran gewesen, verlautete aus OPEC-Kreisen. Die Islamische Republik besteht darauf, dass sie vor einer OPEC-Einigung ihre Förderung wieder auf das Niveau anhebt, das vor den Sanktionen erreicht war. Auch Länder wie der Irak, Libyen und Nigeria, die von gewaltsamen Konflikten und Sanktionen betroffen sind, pochen auf Ausnahmen. Saudi-Arabien will dagegen seinem Erzfeind keine Zugeständnisse machen.

Unter dem Druck des Ölpreisverfalls hatten sich die OPEC-Staaten Ende September grundsätzlich zum ersten Mal seit acht Jahren auf eine Drosselung geeinigt. Details stehen noch aus. Ein Barrel Öl kostet zurzeit ungefähr 50 Dollar (45,78 Euro) - weniger als die Hälfte dessen, was noch Mitte 2014 gezahlt wurde.