Ein solcher Vertrag könne ein Vorbild für einen "fortschrittlichen und inklusiven Handel" sein, sagte Premierministerin Jacinda Ardern in Paris nach einem Treffen mit dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron.

Ihr gemeinsames Ziel sei ein Abkommen, das der Öffentlichkeit klarmache, dass beide Seiten davon profitierten, fügte sie hinzu. Macron sprach sich ebenfalls für ein Handelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland aus. Er glaube nicht daran, dass Abschottung und das Fehlen von Handelsverträgen die Zukunft der Europäischen Union seien. Ein Freihandelsabkommen müsse sich allerdings an den in Europa geltenden sozialen, ökologischen und gesundheitlichen Prinzipien orientieren, sagte Macron. Die Öffentlichkeit sei nicht bereit, Verträge mit Staaten zu akzeptieren, deren Standards unter den eigenen lägen.

Empfang in Berlin

Die EU ist für Neuseeland nach Australien der wichtigste Handelspartner. Im Jahr 2016 betrug das Handelsvolumen 8,1 Milliarden Euro. Während Neuseeland vor allem Agrarprodukte nach Europa exportiert, gehen aus der EU viele verarbeitete Waren in das Land.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte im September vor dem Hintergrund des protektionistischen Kurses der US-Regierung erklärt, schnell weitere Handelsabkommen Europas mit anderen Staaten abschließen zu wollen. Dabei nannte er Australien und Neuseeland - diese Verhandlungen sollen nach seinem Willen noch vor Ende seines Mandats Ende 2019 abgeschlossen werden. Ardern wird am Dienstag in Berlin von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) empfangen.