Der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier rechnet mit einem anhaltenden Wirtschaftswachstum in Deutschland. Die Wirtschaft werde langfristig auf Raten von 2 bis 2,5 Prozent pro Jahr kommen, sagte der CDU-Politiker dem Magazin "Der Spiegel".

"Ich halte es für möglich, dass wir diesen Wachstumspfad noch mindestens 15 bis 20 Jahre fortsetzen können, wenn wir die Marktwirtschaft erneuern", sagte Altmaier.

Solche langen Wachstumsphasen sind extrem selten. Viele Experten rechnen nach 2018 eher damit, dass sich die deutsche Wirtschaft abkühlt. 2017 legte Europas größte Volkswirtschaft um 2,2 Prozent zu - es ist bereits das achte Plus in Folge. Auf dem Arbeitsmarkt gibt es aber zunehmend Engpässe, zudem könnte der Handelsstreit mit den USA noch eskalieren. Die Forscher des Kieler Instituts für Weltwirtschaft verwiesen zuletzt auch auf den demografischen Wandel, der eher für magere Jahre spreche. In ihrer Mittelfristschätzung erwarten die Ökonomen und Regierungsberater, dass sich das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 2,5 Prozent in diesem Jahr bis 2022 auf nur 0,9 Prozent abschwächt.

Altmaier sagte, die große Koalition sowie Grüne und FDP müssten dafür sorgen, dass der Bundeshaushalt dauerhaft ausgeglichen sei, auf Steuererhöhungen verzichtet werde und die Sozialabgaben unter 40 Prozent der Bruttolöhne blieben. "Auf diesem Weg würde eine überwältigende Mehrheit des Bundestages dem deutschen Mittelstand zusichern, dass er künftig keine zusätzlichen Lasten zu schultern hätte."