Einen verlustreichen Wochenstart haben die Aktienmärkte in den USA verbucht. Auf der Stimmung an der Wall Street lastete ein drohender weltweiter Handelskrieg. Zudem dürften sich die Anleger vor der am Mittwoch anstehenden Zinssitzung der US-Notenbank Federal Reserve zurückgehalten. Dabei gilt eine weitere Zinserhöhung als sicher. Mit Spannung wird aber erwartet, wie die US-Währungshüter die künftigen Zinsschritte einschätzen.

Der Dow Jones Industrial Index sackte um 335,60 Punkte oder 1,35 Prozent auf 24.610,91 Einheiten ab. Damit endete der US-Leitindex erneut unter dem Schlussstand des Jahres 2017. Der S&P-500 Index rasselte um 39,09 Punkte oder 1,42 Prozent auf 2.712,92 Zähler nach unten. Der Nasdaq Composite Index rutschte belastet von einer unter Verkaufsdruck stehenden Facebook-Aktie um 137,74 Einheiten oder 1,84 Prozent auf 7.344,24 Zähler ab.

Strafzölle sorgen für Nervosität

Die jüngst von US-Präsident Donald Trump erlassenen Schutzzölle auf Stahl und Aluminium sollen am Freitag in Kraft treten. Die EU und Deutschland wollen dies jedoch noch in letzter Minute abwenden, am Dienstag und Mittwoch soll es in den USA Gespräche hierüber geben.

Auch auf dem G20-Gipfel in Argentinien stehen die Strafzölle auf der Agenda ganz oben. Die EU hatte bereits am vergangenen Freitag offiziell die Liste von US-Produkten veröffentlicht, die im Fall eines anhaltenden Handelskonflikts mit neuen EU-Zöllen belegt werden könnten.

"Ich bin mir nicht sicher, ob Trump wirklich einen Handelskrieg will", schrieb Craig Erlam vom Broker Oanda. In der republikanischen Partei werde er dafür wohl nicht viel Unterstützung finden.

Zudem haben zahlreiche US-Wirtschaftsverbände Trump bereits in einem Brief vor der Verhängung von Zöllen gegen China gewarnt. Diese würden "besonders schädliche" Folgen für die US-Wirtschaft und Verbraucher haben, könnten Arbeitsplätze vernichten, die Preise von Konsumgütern steigen lassen und die Finanzmärkte belasten.

Facebook: Stärkster Kurseinbruch seit fünf Jahren

Die Facebook-Aktien sackten wegen einer Datenaffäre um 6,8 Prozent ab, nachdem das soziale Netzwerk die Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica ausgesperrt hatte. Die Facebook-Aktie verbuchte damit den stärksten Kurseinbruch in den vergangenen 5 Jahren, berichtete der Finanzinformationsdienst CNBC. Cambridge und ihre Dachgesellschaft SCL haben laut Facebook entgegen früheren Zusicherungen bis 2015 gesammelte Informationen über Facebook-Nutzer nicht gelöscht.

Cambridge Analytica soll der Trump-Kampagne entscheidend dabei geholfen haben, mit als Werbung geschalteten gezielten Botschaften bei Facebook seine Anhänger zu mobilisieren und zugleich potenzielle Wähler der Gegenkandidatin Hillary Clinton vom Urnengang abzubringen.