"Wir dürfen im Ausland nicht nachlassen und müssen das gemeinsam und strategisch machen", betonte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) zum Auftakt der weltgrößten Reisemesse ITB in Berlin.

"Dass ein konzertiertes Auftreten erfolgen muss, steht für mich außer Frage", so die Ministerin. "Wir werden die nächsten Monate sehr intensiv nutzen und dem österreichischen Tourismus einen gemeinsamen 'Masterplan' geben." Dabei sollen vor allem auch die Chancen der Digitalisierung genutzt werden.

Nicht jeder soll sein eigenes Süppchen kochen

Für das internationale Image Österreichs und die touristische Absatzförderung brauche es "ein bestmögliches Miteinander der Tourismusmarketing-Organisationen", bekräftigte die Chefin der nationalen Österreich Werbung (ÖW), Petra Stolba. Gemeint ist damit, dass die Bundesländer mit ihren landeseigenen Marketinggesellschaften und die ÖW verstärkt an einem Strang ziehen. Es soll nicht jeder nur sein eigenes Süppchen kochen, sondern die Aktivitäten in Einklang mit der bundesweiten Strategie bringen.

Auf der Tourismusmesse in Berlin wird das heuer beispielsweise mit der gemeinsamen Vermarktung des weltweit bekannten Weihnachtsliedes "Stille Nacht! Heilige Nacht!"vorgelebt, das seinen Ursprung in Österreich hat und heuer 100 Jahre alt wird. Die Österreich Werbung, SalzburgerLand Tourismus, Tirol Werbung und Oberösterreich Tourismus kooperieren, um die internationale Aufmerksamkeit auf das Lied zu richten und Österreich als Kulturdestination zu positionieren.

10.000 Aussteller aus mehr als 180 Ländern

Dafür wurde auf der ITB, auf der sich dieser Tage bis zu 180.000 Besucher an 10.000 Ausstellern aus über 180 Ländern vorbeiwälzen, mit dem Salzburg Museum eigens ein "Raum der Stille" eingerichtet - als einprägsamer Kontrapunkt zum intensiven Messebetrieb. Damit wollen die Tourismuswerber auch Lust auf die länderübergreifende Landesausstellung zum Thema "Stille Nacht" machen, die am 29. September 2018 in der Neuen Residenz des Salzburg Museum eröffnet wird. Am 24. Dezember 1818 erklang das Lied erstmals in Oberndorf bei Salzburg.

Doch auch in puncto Digitalisierung soll die "Allianz der 10", also die neun Landestourismusorganisationen und ÖW, verstärkt zusammenarbeiten, um der Herausforderung des digitalisierten Tourismusmarketings erfolgreich zu begegnen. Auf einen gemeinsamen Server für die Abwicklung hätten sich "die 10" bereits geeinigt, so Stolba. Auch angesichts "beschränkter Mittel" sei es logisch, gemeinsam vorzugehen.

Mit weniger Budget effizienter arbeiten

"Wir müssen neue Wege beschreiten", ist auch die Obfrau der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Petra Nocker-Schwarzenbacher, im Hinblick auf das Marketing der Zukunft überzeugt.

Bis dato hat die neue Regierung den heimischen Touristikern Rückenstärkung signalisiert, mehr Geld für die Vermarktung dürfte es allerdings nicht geben: "Wir werden in Zukunft sicher mit weniger effizienter arbeiten müssen", so Köstinger. Die Budgetdiskussion werde in den nächsten Wochen mit dem Finanzministerium geführt.

Die ÖW hat ein reguläres Budget von rund 50 Millionen Euro pro Jahr für die Vermarktung Österreichs als Urlaubsdestination - drei Viertel des Geldes kommen vom Bund vertreten durch das Wirtschaftsministerium, ein Viertel von der Wirtschaftskammer Österreich.