Betriebsversammlungen beim fliegenden Personal der AUA werden am Dienstag sowie Mittwoch zu zahlreichen Flugausfällen führen. In Summe werden über 140 von 570 ursprünglich geplanten Flügen gestrichen, also ein Viertel der Verbindungen, sagte AUA-Sprecher Peter Thier am Montag zur APA. Die Gewerkschaft bittet die Fluggäste um Verständnis. Es gehe um die Zukunft der AUA-Mitarbeiter.

Das Bordpersonal - es geht dabei um rund 3900 Mitarbeiter - hält das Angebot der Geschäftsleitung in den Kollektivvertragsverhandlungen für viel zu niedrig. Das Unternehmen bietet eine Inflationsabgeltung von 2,1 Prozent und eine Einmalzahlung in Höhe von 1,4 Prozent.

Die vorgelegten Angebote der Austrian seien unannehmbar und "der Geduldsfaden der Belegschaft sollte nicht weiter strapaziert werden", sagte Johannes Schwarcz, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida, am Montag laut einer Aussendung. Angesichts dessen, dass es seit 2012 so gut wie keine Erhöhungen gegeben habe, sei das "schlicht und einfach ein Witz", so Schwarcz.

AUA dünnt Programm "vorsorglich" aus

Die AUA-Unternehmensleitung wiederum hält die zweitägige Betriebsversammlung für "völlig unverhältnismäßig". "Die Verantwortung für die ausgefallenen Flüge und die vergraulten Passagiere trägt damit alleine der Betriebsrat Bord und die Gewerkschaft", so die AUA in einer der APA übermittelten Stellungnahme. Ein Arbeitskampf während laufender Verhandlungen sei die falsche Antwort auf mehr Jobs, mehr Karriere und mehr Geld.

Startschuss für die Betriebsversammlung ist morgen, Dienstag, um 17 Uhr. Am Mittwoch ist der Beginn für 6 Uhr in der Früh geplant. Die AUA hat deshalb das Flugprogramm für diesen Zeitraum "vorsorglich" um durchschnittlich 25 Prozent ausgedünnt. "Ziel dieser Maßnahme ist, dass wir Passagiere zeitgerecht umbuchen können. Darüber hinaus haben wir für einzelne Flüge die Flugzeiten angepasst, um eine Durchführung sicherstellen zu können."

Informationen per SMS oder E-Mail

Betroffen sind unter anderem Flüge zwischen Wien und Amsterdam, Basel, Brüssel, Budapest, Bukarest, Düsseldorf, Eriwan, Frankfurt, Genf, Hamburg, Köln/Bonn, Kopenhagen, Leipzig, Lyon, Mailand, München, Prag, Salzburg, Sofia, Stockholm, Stuttgart, Venedig, Zagreb und Zürich. In Summe seien derzeit rund 10.000 Passagiere von Streichungen betroffen. "Wir entschuldigen uns aufrichtig für diese Unannehmlichkeiten."

Kunden, die während der Buchung Telefonnummer oder E-Mail Adresse angegeben haben, sowie Mitglieder des Vielfliegerprogrammes Miles & More werden per SMS oder E-Mail automatisch über Änderungen im Flugprogramm informiert. Alle anderen Passagiere werden gebeten, den aktuellen Status ihres Fluges zu überprüfen, bevor sie zum Flughafen aufbrechen. Im Falle einer Stornierung werden Passagiere gebeten, sich auf der Austrian Homepage unter "Meine Buchung" über ihre neue Reiseroute zu informieren.