"Wir gehen davon aus, dass im August das laufende Programm beendet wird", sagte IWF-Chefin Christine Lagarde der "Süddeutschen Zeitung". Sie könne verstehen, dass die Regierung in Athen dies als ihre Emanzipation feiern werde. "Aber das Land wird weiter überwacht, es muss sich weiter an die vereinbarten Regeln halten."

Seit 2010 hängt das hoch verschuldete Euro-Land am Tropf internationaler Geldgeber. Das dritte Hilfspaket im Umfang von bis zu 86 Milliarden Euro läuft im August aus. Danach will sich Griechenland wieder Geld an den Kapitalmärkten leihen. Als Testballon platzierte Griechenland am 8. Februar eine Anleihe über drei Milliarden Euro am Kapitalmarkt. Nach Standard & Poor's hob auch die US-Ratingagentur Fitch ihre Bonitätsnote für das Land an.

Fitch erhöht Grichenland-Rating

"Die Europäer haben sehr viel Geld in Griechenland investiert und deshalb ein berechtigtes Interesse daran, dass Athen weitermacht mit Reformen und liefert, was es versprochen hat", sagte IWF-Chefin Lagarde. Sie widersprach zudem der Darstellung, dass es Kritik aus der EU an der Zusammenarbeit mit dem IWF gegeben habe. "Das würde ich nicht sagen", erklärte Lagarde. In Irland, Portugal oder Zypern habe man sehr gut zusammengearbeitet. "In Griechenland war es schwieriger, aber dort ist alles schwieriger."

Fitch sieht Griechenland auf einem guten Weg und hob die Bonitätsnote auf "B" von "B-". Der Ausblick bleibe positiv, teilte die Ratingagentur am Freitagabend mit und verwies auf ein anhaltendes Wirtschaftswachstum. Die politischen Risiken seien geringer. Die Regierung fahre unter Herausrechnung des Schuldendienstes Überschüsse ein und plane weitere Sparmaßnahmen. Im Jänner hatte bereits Standard & Poor's die Bonitätsnote auf "B" von "B-" angehoben. Damit werden griechische Staatsanleihen mit langer Laufzeit allerdings nach wie vor als Ramsch eingestuft.