In Klagenfurt sowie in mehreren Bezirksstädten legen Mitarbeiter sozialwirtschafttlicher Einrichtungen heute und morgen ihre Arbeit für drei Stunden nieder. „Drei Stunden ist eine symbolische Zahl – genau um diese Reduktion der Wochenarbeitszeit, von 38 auf 35 Stunden, geht es uns“, sagt Gewerkschafter Valid Hanuna, der für die Kärntner Arbeitnehmer am Verhandlungstisch sitzt.

Warnstreiks gibt es unter anderem beim Hilfswerk, SeneCura, AVS, Pro Mente sowie im "Kindernest". Dass bei der Arbeitsniederlegung jemand zu Schaden kommt, schließt Hanuna aus. Im Gegenteil, die Anliegen der Belegschaft würden von den Klienten unterstützt: „Wir ernten viel Verständnis.“

Verhandlungen ergebnislos

Österreichweit kommt es zu Warnstreiks in 144 Einrichtungen. Die KV-Verhandlungen waren diese Woche auch nach der fünften Runde ergebnislos geblieben. Das Angebot der Arbeitgeber - eine Lohn- und Gehaltserhöhung um 2,45 Prozent, einer Erhöhung für Pflegeassistenten um insgesamt 3,45 Prozent und für Diplomierte Pflegekräfte von durchschnittlich 4,35 Prozent sowie einer Besserstellung von Teilzeitkräften - ist den Gewerkschaftern zu gering. Sie erwarten sich auch ein Angebot zur Arbeitszeitverkürzung.

Die Arbeitgeberseite plädierte am Donnerstag für eine Rückkehr an den Verhandlungstisch und einen raschen Lohnabschluss. "Unsere Hand ist ausgestreckt", ließ Walter Marschitz, Geschäftsführer der SWÖ, in einer Aussendung wissen. Vor allem in Sachen Lohnerhöhung sei man schon sehr weit gekommen. Große Probleme sah er hingegen bei der geforderten Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden pro Woche. Diese sei "aus heutiger Sicht nicht machbar", so Marschitz, "nicht finanziell und auch nicht personell".