Im neu aufgerollten Bieterverfahren berät der Gläubigerausschuss der insolventen Air-Berlin-Tochter Niki seit dem frühen Montagnachmittag in Wien über den Verkauf der Airline. "Die Besprechungen laufen noch", hieß es am späten Abend aus Verhandlungskreisen, der Gläubigerausschuss berate noch. Auch um Mitternach war noch unklar, wann die Teilnehmer zu einem Abschluss kommen.

Die Kaufinteressenten hatten bis Freitagabend eine zweite Chance, Angebote für Niki einzureichen und der Gläubigerausschuss soll noch heute über den Verkauf entscheiden. Ende Dezember hatte der deutsche Insolvenzverwalter in dem in Berlin angelaufenen Niki-Insolvenzverfahren bereits einen Kaufvertrag mit der britisch-spanischen Airlinegruppe IAG/Vueling ausverhandelt. Mitte Jänner wurde allerdings auch in Österreich Konkurs über Niki eröffnet. Das Bieterverfahren wurde nun durch die österreichische Insolvenzverwalterin wiederholt.

Die International Airline Group (IAG) bzw. deren Billigflugtochter Vueling hatte vergangene Woche auf ihr unverändertes Interesse zur Übernahme wesentlicher Niki-Teile verwiesen, allerdings auch auf eine umgehende Entscheidung gedrängt. Ansonsten würde das Kaufangebot zurückgezogen. Ex-Rennfahrer und Airlinegründer Niki Lauda hat nach eigenen Angaben wieder für Niki geboten, gemeinsam mit dem Reiseveranstalter Thomas Cook und dessen Fluggesellschaft Condor. Interesse an Niki-Teilen hat vor einigen Tagen auch der Billigflieger Ryanair geäußert. Von den Iren gab es zuletzt aber ebensowenig öffentliche Äußerungen wie von anderen kolportierten Kandidaten.