Die Unternehmer der Sparte Gewerbe und Handwerk schätzen die Geschäftslage deutlich besser ein. Die Betriebe starten dementsprechend optimistisch in das Jahr 2018. Bis Jahresende will die Sparte auf 740.000 Beschäftigte wachsen, das wären 10.000 mehr als aktuell. Die Unternehmer schätzen die Geschäftslage deutlich besser ein, sagte Thomas Oberholzner von der KMU Forschung Austria in einer Pressekonferenz.

Die Konjunkturdynamik habe sich von den großen Industrieunternehmen auf die kleineren Gewerbe- und Handwerksbetriebe übertragen, so Oberholzner. Noch vor einem Jahr waren die Pessimisten in der Überzahl, nun sei die Mehrzahl der Unternehmer optimistisch. "In Summe ist aber Raum nach oben, die Gesamtwirtschaft brummt noch besser", erklärte der Konjunkturexperte.

Personalbedarf soll im Frühling stark steigen 

Die Personalplanung in der baulastigen Handwerkssparte unterliegt wegen des Winters noch einer saisonalen Zurückhaltung. Oberholzner erwartet aber, dass es zwischen April und Juni einen starken Anstieg des Personalbedarfs geben wird. Schon jetzt liege der Bedarf über dem Niveau des Vergleichsquartals des Vorjahres.

Im vierten Quartal 2017 beurteilten 27 Prozent der Betriebe die Geschäftslage als gut, das ist ein Plus von 6 Prozentpunkten gegenüber dem vierten Quartal 2016. Nur 12 Prozent bezeichneten die Geschäftslage als schlecht, vor einem Jahr waren es noch 21 Prozent, ergab die quartalsweise durchgeführte Konjunkturumfrage der KMU Forschung Austria unter 3.000 Gewerbe- und Handwerksbetrieben.

Am besten gelaufen sind die Geschäfte in Westösterreich. Die Betriebe in Vorarlberg, Tirol und Salzburg beurteilten die Geschäftslage deutlich besser als die Unternehmer in Wien und Niederösterreich.

Neuauflage des Handwerkerbonus gefordert

Reinhard Kainz, Geschäftsführer der Bundessparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer, deponierte in der Pressekonferenz mehrere Wünsche an die neue ÖVP-FPÖ-Regierung. Unter anderem forderte er eine Neuauflage des Handwerkerbonus, um die Schattenwirtschaft zu bekämpfen.

Grundsätzlich habe die Bundesregierung aber die Problemfelder richtig erkannt. Den 12-Stunden-Tag sowie die Anhebung der wöchentlichen Höchstarbeitszeit auf 60 Stunden begrüßte Kainz. "Man soll die Firmen arbeiten lassen", meinte Kainz, der eine rasche Umsetzung forderte. Ebenso plädierte er für Ausnahmen von der Wochenend- und Feiertagsruhe.

Nach dem vorzeitigen Aus für den Beschäftigungsbonus hofft Kainz auf eine generelle Senkung der Lohnnebenkosten, etwa über einen geringeren Beitrag der Firmen zum Insolvenzentgeltsicherungsfonds (IEF), der ohnehin über genügend Reserven verfüge.