Der Präsident der Arbeiterkammer Rudolf Kaske hat heute Mittag seinen Rückzug erklärt. "Es ist mein persönlicher Beschluss, mich nach 48 Berufsjahren in mein Privatleben zurückzuziehen." Dafür gebe es "ausschließlich private Gründe". Er sei nicht amtsmüde, sondern "amtsmunter" und bitte daher für seine Entscheidung "um Respekt". Seine Frau sei "schwer gesundheitlich angeschlagen", sagte Kaske auf Nachfrage. "Meine Frau braucht mich schlicht und einfach - jetzt habe ich für sie dazu sein. Das bin ich meiner Frau mehr als schuldig."

Er habe die Gremien über seinen Schritt informiert.

"Meine Mission und mein Anliegen ist es, das Land sozialer und gerechter zu machen", sagt Kaske. Er warnte vor dem Aushöhlen der Sozialpartnerschaft: "Wer immer an den Grundpfeilern der Zweiten Republik rüttelt, muss mit unserem Gegenwind rechnen." Er werde die Auseinandersetzung um die gesetzliche Mitgliedschaft selbst anführen und alle Angriffe auf die AK abwehren. "Daher müssen Sie auch in den nächsten Monaten noch stark mit mir rechnen“, sagte Kaske.

Arbeiterkammer-Präsident Kaske geht mit Ende April

Kaske bleibt bis April im Amt

Kaske bleibt in den nächsten Monaten noch im Amt und werde weiter "kaämpfen wie ein Löwe". Er plädiert für einen Präsidenten, der "mit ruhiger Hand Interessenspolitik für Arbeitnehmer" mache. Bis Ende April 2018 solle eine geeignete Persönlichkeit für die Nachfolge gefunden werden.

Dem Kammerpräsidenten wurde schon länger Amtsmüdigkeit nachgesagt. Dass er eine zweite Funktionsperiode anstrebt, galt als unwahrscheinlich. Die nächste Kammerwahl geht 2019 in Szene. Wer bis dahin die AK führt und dann auch als Spitzenkandidat ins Rennen geht, wird de facto in den Gremien der sozialdemokratischen Gewerkschafter entschieden. Als Nachfolgekandidaten der leitende ÖGB-Sekretär Bernhard Achitz, ÖGB-Vizepräsidentin Renate Anderl und Christian Meidlinger (Gewerkschaft der Gemeindebediensteten).

Die Arbeiterkammer vertritt 3,6 Millionen Mitglieder.