Das jüngste EU-Mitglied Kroatien will in den nächsten acht Jahren den Euro einführen. Der erste Schritt vor Einführung der Gemeinschaftswährung, der Beitritt zum Europäischen Wechselkursmechanismus (ERM-2), sei im Jahr 2020 geplant, kündigte Premier Andrej Plenkovic am Montag an.

"Wir wollen uns auf keinen konkreten Termin festlegen. Das was real ist und voran wir arbeiten werden, ist es im Jahr 2020, wenn Kroatien die EU-Ratspräsidentschaft innehaben wird, an ERM-2 teilzunehmen", sagte Plankovic laut Nachrichtenagentur Hina bei einer Konferenz zum Thema "Strategie der Euroeinführung in Kroatien". Nach Einschätzung des kroatischen Regierungschefs könnte der Beitritt in die Eurozone binnen zwei vierjährigen Legislaturperioden umgesetzt werden. "Das ist unser Ziel und unsere Ambition", sagte er.

Verschuldung als Hindernis

Das größte Hindernis für die Euroeinführung in Kroatien ist die hohe Staatsverschuldung. Diese liege über 60 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP), das wichtigste sei aber, dass sie einen rückläufigen Trend verzeichne, so Plenkovic laut Hina.

Die Staatsverschuldung liegt derzeit bei über 80 Prozent des BIP. Ende 2016 erreichte sie knapp 83 Prozent, bis Ende des zweiten Quartals 2017 sank sie laut statistischen Daten auf knapp 82 Prozent. Früheren Medienberichten zufolge erwartet die Regierung, dass die Staatsverschuldung bis Jahresende auf 80 Prozent gedrückt wird. Um sich für die Übernahme der gemeinsamen europäischen Währung zu qualifizieren, muss das Land die Verschuldung auf unter 60 Prozent des BIP reduzieren.