Neben den Banken verspürten zunehmend auch andere Wirtschaftssektoren einen großen Druck aus der Bedienung von Schulden, heißt es im Bericht zur Finanzstabilität des Weltwirtschaftsfonds, der am Mittwoch in Washington vorgestellt wurde.

In China, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, habe der Bankensektor inzwischen eine Größe erreicht, die das Dreifache der Wirtschaftsleistung des gesamten Landes umfasst. Weltweit stecke ein Drittel der systemrelevanten Banken noch in Schwierigkeiten und könne bis ins Jahr 2019 hinein keine nachhaltigen Gewinne erwirtschaften.

"Aufbau neuer finanzieller Exzesse"

Die lange Periode ultrabilligen Geldes hatte viele Unternehmen und Privatleute zur Aufnahme hoher Kredite zu Niedrigzinsen verleitet. Insgesamt sind in den entwickelten Ländern die Privathaushalte laut IWF mit im Schnitt 65 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verschuldet.

"Die lange geldpolitische Unterstützung für die großen Volkswirtschaften könnte zum Aufbau neuer finanzieller Exzesse führen", warnt der Fonds in seinem Bericht. "Zu viel Geld ist auf der Jagd nach zu wenigen ertragreichen Anlagen."

Nur 5 Prozent aller festverzinslichen Anlagen werfen demnach einen Ertrag von mehr als 4 Prozent ab. Vor der Finanzkrise waren es 80 Prozent. Deshalb ließen sich viele Investoren in Regionen außerhalb ihrer eigentlichen Risiko-Grenzen drängen. Der Jubel über immer neue Rallyes an den Börsen erscheint so in einem anderen Licht.