Die „beeindruckende Architektur“ soll jetzt, endlich, ein „Ort für Erfolg“ werden. Mit diesen Stichworten wird die ehemalige Hypo-Zentrale an der Völkermarkter Straße in Klagenfurt in einem Exposé des Berliner Immobilien-Entwicklers Drees & Sommer angepriesen. Es eigne sich demnach als Handelsfläche, ebenso wie als Event-Center, 3-Stern-Hotel, Edel-Studentenheim, Bürogebäude, Gemeinschaftspraxis für Ärzte. Oder Pflegeheim.

Die Heta, die Abbaueinheit der ehemaligen Hypo-Alpe-Adria-Bank, hat das 1999 eröffnete und mittlerweile verwaiste Gebäude des US-Architekten Thom Mayne nun zum Verkauf ausgeschrieben. Eine Mindestkaufsumme ist im Angebot nicht enthalten. Man könnte also auch mit einem Euro mitbieten um das schräge Haus. Und zwar bis 15. Oktober, dem vorläufigen Fristende. Vorsorglich hat sich die Heta aber vorbehalten, die Angebotsfrist zu verlängern.

Auch auf Münchner Immo-Messe beworben

Drees & Sommer, von der Heta als Berater beauftragt, werden das Hypo-Gebäude europaweit in Zeitungen bewerben. Anfang Oktober wird die „Hypo“ auch auf der Immobilienmesse Expo Real in München präsentiert. Damit die „Autobahn der Geldflüsse“, wie der damalige Hypo-Manager Wolfgang Kulterer den Zweck der Hypo-Gebäude beschrieb, wieder selbst zu Geld wird. Ob die Baukosten, die seinerzeit mit 20 Millionen Euro beziffert wurden, wieder hereinkommen, ist unwahrscheinlich.

Von 1997 bis 2000 wurde das Gebäudekonglomerat – es sind eigentlich drei Gebäude – errichtet. Die Campus-Architektur lässt einen Innenhof frei.

"Feudale Herrschaftsarchitektur"

Die Fassade ist aus Glas und Stahl. 4300 Quadratmeter Alu-Glas und 7300 Quadratmeter Alu-Blech wurden verbaut. Im Jahr 2000 schaffte es das Ex-Hypo-Hauptquartier in den Österreich-Pavillon der Architekturbiennale von Venedig. Die wenigen Kritiker monierten damals: „Erachtet man Bedürfnisse nach Licht und Luft, nach einem menschengerechten Arbeitsplatz als zweitrangig, so gelangt man rasch in die Nähe von feudaler Herrschaftsarchitektur, die das Gros der Mitarbeiter in engen, dunklen Kontoren arbeiten lässt.“

Die überdachte Fläche hat laut Exposé 9420 Quadratmeter, das Grundstück 15.578. Es gibt Parkplätze für 292 Autos. Zu einem kleinen Teil ist die „Hypo“ vermietet. Das Logo am Dach wurde vor zwei Jahren abgenommen.