Mit einem leicht abfallenden Kurs um 0,5 Prozent bis Mittag reagierte die im ATX stagnierende (plus 0,17 Prozent) Wiener Börse auf die rückläufigen Ergebnisse bei Mayr-Melnhof. Der Kartonhersteller hat im ersten Halbjahr aufgrund höherer Altpapierpreise deutlich weniger Gewinn gemacht. Der Nettogewinn ist um fast 11 Prozent auf 71,9 Millionen Euro eingebrochen. Auch operativ machte der Konzern rund 8 Prozent weniger Gewinn. Der Ergebnisrückgang sei "erwartungsgemäß" gewesen. Für das Gesamtjahr ist Konzernchef Wilhelm Hörmanseder optimistisch.

Altpapierpreise stiegen 10 bis 15 Prozent

Die Ordersituation habe sich verbessert, dadurch könne man auch höhere Preise durchsetzen, sagte Hörmanseder am Donnerstag bei einem Conference Call anlässlich der Halbjahresergebnisse. Zuletzt machten der Firma um 10 bis 15 Prozent gestiegene Altpapierpreise zu schaffen. Doch mit der gestiegenen Nachfrage quer durch alle Länder will das Unternehmen "bestmöglich" an das sehr gute Gesamtergebnis von 2016 anschließen.

Hohe Latte Rekordjahr 2016

2016 war für Mayr-Melnhof ein Rekordjahr gewesen. Der Umsatz stieg um 4 Prozent auf rund 2,27 Milliarden Euro. Operativ verdiente Mayr-Melnhof 213,7 Millionen Euro, um fast 7 Prozent mehr als 2015. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 153,4 Millionen Euro übrig, 8 Prozent mehr als im Jahr davor.

Im ersten Halbjahr 2017 war das Betriebsergebnis (EBIT) mit 7,9 Prozent rückläufig und betrug 102,1 Millionen Euro. Die Umsatzerlöse stagnierten bei 1,15 Milliarden Euro (+0,7 Prozent). Die operative Marge verschlechterte sich von 9,7 auf 8,9 Prozent.

Im zweiten Quartal 2017 lag der Umsatz auf Vorjahresniveau, das betriebliche Ergebnis jedoch darunter, obwohl eine Verbesserung gegenüber dem ersten Quartal des laufenden Jahres erzielt werden konnte, so das Unternehmen in der Mitteilung.