Die hohe Nachfrage nach Leistungshalbleitern für die Industrie hat dem Chiphersteller Infineon einen kräftigen Gewinnzuwachs beschert. Das Ergebnis der Segmente schnellte im dritten Geschäftsquartal auf 338 Millionen Euro nach oben - das ist um ein Drittel mehr als vor Jahresfrist und mehr, als Analysten erwartet hatten. Der Umsatz legte um 12 Prozent auf 1,83 Milliarden Euro zu.

"Das dritte Quartal hat die erwartete Dynamik gezeigt", sagte Vorstandschef Reinhard Ploss am Dienstag. "Insbesondere gefragt sind unsere Leistungshalbleiter für unterschiedliche Anwendungen von erneuerbaren Energien bis hin zu Rechenzentren." In Österreich beschäftigt Infineon in Villach, Graz und Linz rund  3500 Mitarbeiter in Produktion, Forschung und Entwicklung.

In der größten Sparte, dem Geschäft mit der Autoindustrie, profitiere der Münchener Infineon-Konzern zuletzt vom anziehenden Markt für Elektromobilität. "Wir haben in diesem Bereich in neun Monaten fast doppelt soviel Neugeschäft für die kommenden fünf bis zehn Jahre gewinnen können wie im gesamten Geschäftsjahr 2016", erläuterte Ploss. Infineon stellt Leistungshalbleiter für Hybrid- und Elektrofahrzeuge her. "Wir bauen unsere starke Position in diesem wichtigen Markt weiter aus." In der Automotive-Sparte legten Gewinn und Umsatz binnen Jahresfrist kräftig auf 120 beziehungsweise 766 Millionen Euro zu; verglichen mit dem Vorquartal gingen die Werte indes zurück.

Das höchste Segmentergebnis erzielte im dritten Quartal die Sparte Power Management & Multimarket (PMM), in der das Geschäft mit Chips für die Steuerung von Stromversorgung gebündelt ist. Hier kletterte der Gewinn auf 129 Millionen Euro, das sind um 52 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die Rendite der Sparte stieg auf 23,2 Prozent. Bei Produkten für Spannungsumwandlung sei die Nachfrage gestiegen, und das Geschäft mit Halbleitern für mobile Endgeräte sei saisonal besser gelaufen, hieß es.

Für das Geschäftsjahr 2016/17, das am 30. September endet, bestätigte der Infineon-Chef die Prognose trotz des schwächeren US-Dollar. Der Umsatz soll um acht bis elf Prozent wachsen, die Marge bei 17 Prozent liegen. Im dritten Quartal waren es 18,5 Prozent. Für das laufende Vierteljahr stellte Ploss eine Marge von circa 18 Prozent in Aussicht. Der Umsatz werde in etwa stagnieren, weil ein deutlich ungünstigerer Euro-Dollar-Wechselkurs zu erwarten sei.