Grund für den Zuwachs ist vor allem der zuletzt starke Pkw-Absatz bei Mercedes-Benz, wie der Konzern am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sieben Prozent auf rund 41,2 Milliarden Euro.

Unterm Strich verdiente Daimler rund 2,51 Milliarden Euro - nach 2,45 Milliarden im zweiten Quartal 2016. Überschattet wird die Halbjahresbilanz vom Vorwurf, Daimler und andere deutsche Autohersteller hätten über Jahre hinweg illegale Absprachen getroffen. Der Konzern bezeichnet das als "Spekulation" und schweigt ansonsten.

"Autoindustrie macht Schlagzeilen - und keine guten"

Daimler-Chef Dieter Zetsche hat Medienberichte zum Kartellverdacht gegen die deutschen Autohersteller als Spekulation bezeichnet, zu der er sich nicht äußern will. "In der Tat macht die Autoindustrie derzeit Schlagzeilen - und keine guten", sagte Zetsche am Mittwoch in einer Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen des Konzerns. Er könne die Wünsche nach mehr Klarheit verstehen.

"Aber wir sind gut beraten, uns nicht an Spekulationen zu beteiligen." Die EU-Wettbewerbsbehörde habe nur bestätigt, dass es kein Verfahren gebe. Ein Sprecher der EU-Kommission hatte am Wochenende erklärt, die Behörde prüfe den Kartellverdacht gegen Daimler, BMW und Volkswagen. Nach einem Bericht des "Spiegel" sollen sich die Konzerne in mehr als 60 Arbeitsgruppen seit den 90er Jahren über Technik, Lieferanten und Märkte abgesprochen haben.

Über den Ruf des Verbands der Automobilindustrie (VDA) nach einem Kulturwandel der Autobauer hin zu einer "Null-Fehler-Toleranz" auch in Sachen Rechtstreue äußerte sich Zetsche verärgert. "Ich war überrascht über diese Stellungnahme und möchte derzeit nicht mehr dazu sagen", erklärte er mit Blick auf Äußerungen von VDA-Präsident Matthias Wissmann.