Energie für private Haushalte ist in Österreich von April auf Mai um 0,8 Prozent billiger geworden. Damit ist der von der Österreichischen Energieagentur berechnete Energiepreisindex (EPI) auf ein 6-Monats-Tief gesunken. Im Jahresabstand war Haushaltsenergie nur noch 1,4 Prozent teurer, Energie war also kein Inflationstreiber mehr. Im April hatte der Jahresanstieg noch 4,4 Prozent betragen.

Vor allem die Heizöl- und Spritpreise waren im Mai rückläufig - stärker als in den Monaten davor. "Ausschlaggebend für die aktuelle Entwicklung im EPI sind die sinkenden Preise bei den Mineralölprodukten", erklärt Energieagentur-Geschäftsführer Peter Traupmann dazu. Eine Rolle spielt dabei die starke Gewichtung von Sprit im EPI: So machen Superbenzin und Diesel 42 Prozent des gesamten Index aus, entsprechend deutlich wirken sich Preisveränderungen bei Treibstoffen auf den EPI aus.

Der Verbraucherpreisindex (VPI) insgesamt ist im Mai auf eine Jahresrate von 1,9 Prozent gesunken, nach 2,1 Prozent im April. Um Energie bereinigt wäre der VPI im Mai ebenfalls bei 1,9 Prozent gelegen - der Beitrag von Energie ging somit von 0,2 Prozentpunkten im April auf null im Mai zurück.

Am stärksten von allen im EPI abgebildeten Energieträgern sank im Mai der Preis von Heizöl - im Vergleich zum Vormonat um 4,1 Prozent, der stärkste Rückgang seit Jänner 2016. Insgesamt verbilligte sich Heizöl schon den vierten Monat in Folge. Dabei hat sich der Preisabstand zum Vorjahr im Mai auf nur noch 7,2 Prozent stark verringert, im April waren es noch 21,2 Prozent, im Feber gut 34 Prozent.

Die Spritpreise insgesamt sanken im Mai - im Vergleich zum Vormonat April um 1,3 Prozent und waren damit so günstig wie zuletzt im Dezember. Dabei verbilligte sich Diesel binnen Monatsfrist um 1,7 Prozent, damit stärker als Superbenzin (-0,7 Prozent). Die Preisschere zwischen den zwei Treibstoffen erhöhte sich dagegen von 7,2 auf 8,3 Cent pro Liter - den höchsten Preisabstand seit Juli. Anfang des heurigen Jahres lag der Abstand lediglich bei 4,6 Cent/Liter.

Wie bei Heizöl haben sich die Preisdifferenzen gegenüber dem Vorjahr im Mai auch bei Sprit mehr als halbiert. Im Vergleich zu Mai 2016 mussten Privathaushalte für Sprit heuer "nur" noch knapp 5 Prozent mehr bezahlen, im April lag dieser Wert noch bei fast 11 Prozent. Im Jahresabstand war Diesel im Mai um 5,9 Prozent und Superbenzin um 3,8 Prozent teurer.

Fernwärme verteuerte sich

Die Fernwärme-, Strom- und Gaspreise blieben im Mai gegenüber April unverändert. Feste Brennstoffe wurden im Monatsvergleich um 0,7 Prozent teurer; Grund waren Preisanstiege bei Holzpellets (+3,2 Prozent), Brennholz (+1,3 Prozent) und Holzbriketts (+0,7 Prozent).

Im Jahresabstand wurde Strom um 5,3 Prozent günstiger. Der Gaspreis ging ebenfalls zurück, jedoch schrumpfte die Preisdifferenz zum Vorjahr von 3,4 Prozent im April auf 1,4 Prozent im Mai. Grund war ein Gaspreisrückgang im Mai 2016. Fernwärme verteuerte sich binnen Jahresfrist um 3,9 Prozent. Feste Brennstoffe waren im Jahresvergleich um 1,2 Prozent teurer.