Als vor fast genau zwei Jahren erstmals offiziell bestätigt wurde, dass Magna aufgrund einer Reihe neuer Aufträge (u. a. von BMW und Jaguar) mindestens 3000 neue Mitarbeiter am Standort benötigen wird, war die Aufmerksamkeit enorm. „Es war eine abstrakte, fast unwirklich klingende Zahl“, so Magna-Personalmanager Hansjörg Tutner. „Wir sind schnell aus der Powerpoint-Phase hinausgekommen, mitten ins Tun.“

Rund 300 Bewerbungsgespräche werden im Schnitt pro Woche geführt. Wie berichtet, hat Magna dafür sogar einen leer stehenden früheren Supermarkt adaptiert. Die Zwischenbilanz fällt „sehr erfreulich aus“, wie die steirische Landesrätin Doris Kampus und AMS-Chef Karl-Heinz Snobe betonen. Die eigens eingerichtete sogenannte „Implacement-Stiftung“ – getragen und finanziert vom Unternehmen, dem AMS und dem Land – habe sich bewährt. Über diese Einrichtung werden arbeitslose Menschen für die Tätigkeit bei Magna qualifiziert und dann fix vom Unternehmen übernommen. Jetzt wurden mit Franziska Hadler und Erwin Prinz die 999. und der 1000. neue Mitarbeiter eingestellt und zur Qualifizierung in die Stiftung aufgenommen. Es sei kein Zufall, dass es sich um ältere Arbeitslose handelt. „Bei uns gibt es kein Alterslimit“, so Tutner. Rund 100 der über die Stiftung qualifizierten früheren Arbeitslosen seien über 50 – eine Gruppe, die es am Arbeitsmarkt trotz jüngster Lichtblicke weiterhin schwer hat. „Wir brauchen solche Zeichen mit Vorbildwirkung, die Mut machen“, betont Kampus.

Weitere Bewerbungstage in der Grazer Stadthalle

Die „erste Etappe“ sei damit einmal geschafft. Doch Tutner betont hinsichtlich der noch mehr als 2000 in den nächsten zwölf Monaten benötigten neuen Arbeitskräfte: „Es gibt noch reichlich Platz.“ Daher hat man die Grazer Stadthalle für weitere Jobbörsen angemietet, am 8. Juli und 9. September haben jeweils gut 1000 Personen die Möglichkeit, sich direkt zu bewerben. „Wir bieten Festanstellungen, keine Leiharbeitsplätze“, wird einmal mehr betont. Die im Vorjahr durchgeführten 16 Informationsveranstaltungen im gesamten Bundesland haben insgesamt zu rund 4000 Bewerbungen geführt. Snobe berichtet, dass auch mit AMS-Stellen in anderen Bundesländern, etwa in Kärnten (Wolfsberg), aber auch im Burgenland sowie in Niederösterreich zusammengearbeitet werde.