Saudi-Arabien und Russland streben an, dass die ursprünglich auf sechs Monate bis Juni begrenzte Produktionskürzung bis Ende des ersten Quartals 2018 ausgedehnt werden soll.

Das machten der saudische Ölminister Khalid Al-Falih und sein russischer Amtskollege Alexander Nowak am Montag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Peking deutlich.

Es sei notwendig geworden, die vereinbarte Kürzung der Fördermenge zu verlängern, meinte der saudische Ölminister. Das angestrebte Ziel bei den Ölreserven sei bis Ende Juni nicht mehr zu erreichen. "Deshalb sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass es möglicherweise besser sei, das Ende der Förderkürzung auf das Ende des ersten Quartals 2018 zu verschieben", sagte Khalid Al-Falih.

Am 25. Mai treffen sich die Vertreter des OPEC-Ölkartells mit weiteren Förderländern. Auf dieser Konferenz in Wien wollen Saudi-Arabien und Russland ihre Vorschläge zur Debatte stellen.

USA fördern mehr

Ende des vergangenen Jahres hatte sich Mitgliedsstaaten des OPEC-Ölkartells mit anderen wichtigen Förderländern wie Russland auf eine Kürzung der Produktionsmengen geeinigt. Die Vereinbarung ist auf sechs Monate begrenzt und trat Anfang des Jahres in Kraft. Nach Schätzungen der Nachrichtenagentur Bloomberg wird die Kürzung weitgehend umgesetzt. Sie hatte zeitweise einen starken Anstieg der Ölpreise zur Folge.

Während die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und Russland ihre Produktion kürzen, legte die Fördermenge in den USA hingegen gleichzeitig zu. Laut jüngsten Daten der US-Regierung vom vergangenen Mittwoch hatte die landesweite Ölproduktion zuletzt den höchsten Stand seit Mitte 2015 erreicht. Die immer höhere Fördermenge in den USA hatte die Ölpreise zuletzt tendenziell wieder stark belastet.

Nach den Aussagen der Ölminister von Saudi-Arabien und Russlands haben sich die Ölpreise vom jüngsten Rückschlag ein Stück weit erholt. In der Früh stieg der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent um 73 Cent oder 1,44 Prozent auf 51,56 US-Dollar (47,4 Euro). Ähnlich sieht die Bewegung beim Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) aus. Dieser legte am Montag 73 Cent oder 1,53 Prozent auf 48,58 Dollar zu.