Rund 1500 Lehrlinge stellten ihren Lehrbetrieben ein Zeugnis aus. In einer Umfrage, die „Uniforce“ mit der Uni Wien durchführte, wurden Lehrbetriebe anhand 70 Fragen durchleuchtet, die Lehrlinge gaben Auskunft zu Arbeitszufriedenheit, Tätigkeit, Umgebung, sozialem Umfeld und Lernaspekten.

Kärntner vorne

Zwei Kärntner Unternehmen konnten sich bei der Studie „Österreichs beste Lehrstellen“ vorne platzieren: Der Kärntner Energieerzeuger Kelag belegt hinter der Post Rang zwei, auf den Plätzen drei und vier folgen KTM und Swarovski, Rang fünf geht an „Fleischmann & Petschnig“ in Klagenfurt. Wie viele Betriebe teilgenommen haben, gibt „Uniforce“ nicht bekannt.

„Wir wollen Verbesserungspotenziale aufdecken“, erklärt Studienautor Paul Jegensdorf. Für Kelag-Vorstand Manfred Freitag steht der „kritische Blick auf die Rückmeldungen“ im Vordergrund. „Wir wollen wissen, woran wir arbeiten müssen.“ Etwa, dass in der Berufsschule erlerntes Wissen zum Teil als antiquiert bewertet wird. Als attraktiver Ausbildner zu gelten sei eine „Auszeichnung“, erklärt Freitag: „Bei uns kommen auf einen Lehrling zehn Bewerber“, jedoch werde der Wettbewerb um die Besten härter. Das bestätigt Otmar Petschnig von „Fleischmann & Petschnig“. Der Beruf des Dachdeckers sei zwar „nicht sehr sexy“, wandle sich aber: „Der Dachdecker wird zum Dachtechniker, der mit Laptop und Sensorik Dachmonitoring durchführt.“

Was Lehrlinge stört

Die Studie deckt auch auf, was Lehrlinge am meisten stört: mangelndes, oft qualitativ unzureichendes Feedback. Lehrlinge wollen mehr Eigenverantwortung und an komplexen Aufgaben wachsen. Auch Karrieremöglichkeiten werden von den Jungen zunehmend erwartet. „Die jungen Leute sind anspruchsvoller als früher, aber echte Leistungsträger“, sagt Petschnig.