Die Chefs der 100 größten börsennotierten Unternehmen in Großbritannien erhalten einer Studie zufolge fast 400-mal so viel Geld wie ein Geringverdiener. Ihr Gehalt lag mit durchschnittlich 5,3 Mio. Pfund (6,1 Mio. Euro) bei dem 386-Fachen des Mindestlohns und dem 190-Fachen der Durchschnittslohnes, geht aus einer Untersuchung vom Mittwoch hervorgeht.

"Das Ergebnis ist, dass Großbritannien zu den Industriestaaten mit der größten Ungleichheit gehört, und es gibt zu Recht große Sorgen über ausufernde Managergehälter, wenn man sie mit dem vergleicht, was die meisten Menschen mit nach Hause nehmen", erklärten die Experten von Equality Trust, eine Organisation, die sich gegen wirtschaftliche Ungleichheit einsetzt.

Spitzenverdiener ist der Chef des Werbekonzerns WPP, Martin Sorrell, der 2015 mit 70 Mio. Pfund 5.154-mal so viel Geld bekam wie ein Geringverdiener. Zu den anderen Firmen am oberen Ende der Skala gehören der Konsumgüter-Hersteller Reckitt Benckiser, der Pay-TV-Konzern Sky, das Pharmaunternehmen Shire und der Ölmulti BP.

Nach dem Votum, die Europäische Union zu verlassen, hatte Premierministerin Theresa May angekündigt, gegen die steigende Ungleichheit einzuschreiten und Unternehmen zu zwingen, gegen ausufernde Gehälter vorzugehen. Seither hat sie aber ihre Pläne zurückgenommen, um die Wirtschaft für den Brexit-Kurs an ihrer Seite zu halten.