Die Selbstwahrnehmung: ein Schaufenster der Zukunft. Dass die heute startende IT-Messe Cebit in Hannover diesem Anspruch gerecht wird, gilt als gesichert. Denn eines haben die Cebit-Macher jedenfalls sehr gut erkannt: Neben den Chancen neuer Technologien sollte auch der Hinweis auf Risiken nicht fehlen. Daher wird der Fokus insbesondere auch auf die Sicherheit im Daten-Dschungel gelegt. Spektakuläre Fälle von Datendiebstahl und Hacker-Attacken haben zuletzt global für Aufsehen gesorgt. Auch wenn die zur reinen Fachmesse avancierte Veranstaltung im deutschen Norden in den letzten Jahren an globaler Bedeutung einbüßte, so dient sie doch als treues Trendbarometer und digitaler Impulsgeber. Ein Überblick.

Datensicherheit. Die Messe will sich stärker auf den unternehmerischen Mittelstand konzentrieren – auch, um dort das Bewusstsein für Datensicherheit zu schärfen. Für viele Betriebe gelte ein vernünftiges Antivirenprogramm heute schon als Sicherheit, ließ Cebit-Boss Oliver Frese im Vorfeld der Messe wissen. „Aber da hört die Sicherheit nicht auf.“ Deswegen gibt es auf der Cebit heuer einen für derlei Messen durchwegs kuriosen Sprecher: den Chef des deutschen Bundeskriminalamts, Holger Münch.

Drohnen. Intel hat heuer in Hannover was Großes vor. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Der IT-Konzern will vor den Hallen Windräder und eine komplette Bohrinsel im Maßstab 1:15 aufbauen. Dort sollen dann die hauseigenen Drohnen eine Leistungsschau abliefern. Das Versprechen dahinter: Wartungs-Zyklen für Ölplattformen sollen mit Drohnen um 75 Prozent gesenkt werden.

Cyborgs und Exo-Skelette. Auch der große Filmproduzent Paramount will in Hannover Ausrufezeichen setzen. Und zwar mit dem neuen Scarlett-Johansson-Film „Ghost in the Shell“, in dem Maschinenmenschen („Cyborgs“) zentrale Rollen einnehmen. Die Messe-Realität kommt dem filmischen Vorbild in der Verknüpfung von Mensch und Maschine wohl noch mit neuen „Exoskeletten“ am nächsten. Diese Schutzhüllen für Menschen sollen es Arbeitenden erleichtern, schwere Lasten zu stemmen. Querschnittsgelähmte sollen mit Hilfe der künstlichen Skelette sogar wieder gehen können.

Partnerland Japan. Vor allem bei diesen Roboter-Technologien steht auch das diesjährige Partnerland Japan im Fokus. Menschenähnliche Roboter sollen sich angesichts der alternden japanischen Bevölkerung unter anderem um die Seniorenpflege kümmern. Mehr als 120 japanische Unternehmen werden auf dem Messegelände in Hannover vertreten sein, darunter auch Konzerne wie Toyota.

Insgesamt werden bei der Veranstaltung mit über 3000 Ausstellern aus 70 Ländern rund 200.000 Besucher erwartet.