Die heutige Bilanz-Pressekonferenz des Feuerfestriesen RHI wird in mehrfacher Hinsicht spannend. Zum einen wird ein Zwischenstand rund um die Fusion mit dem brasilianischen Konkurrenten Magnesita erwartet. Zudem wird Stefan Borgas erstmals der neue RHI-Vorstandschef eine Bilanz präsentieren. Borgas hat den Vorsitz mit Dezember des Vorjahres übernommen und wurde für fünf Jahre bestellt.

Die vorläufigen Bilanzzahlen wurden bereits am Dienstag veröffentlicht. Die RHI hat im Jahr 2016 die zähe Stahlproduktion zu spüren bekommen und weniger umgesetzt. Das operative Ergebnis blieb dennoch und trotz Einmalkosten für den Zusammenschluss stabil. Die Dividende soll bei 75 Cent je Aktie bleiben, teilte das Unternehmen mit.

Umsatz gab nach, Gewinn legte zu

Der Umsatz schrumpfte nach vorläufigen Zahlen im Vorjahr um 5,8 Prozent auf 1,65 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis belief sich auf 123,2 Millionen Euro, ein Mini-Rückgang von 0,7 Prozent. RHI sprach von einer positiven operativen Entwicklung, die "insbesondere auf eine erfreuliche Ergebnissituation in der Division Stahl, das verbesserte operative Ergebnis der Division Rohstoffe infolge einer guten Auslastungssituation der österreichischen Rohstoffwerke sowie Kosteneinsparungen in allen Bereichen des Unternehmens zurückzuführen" sei.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBIT) sprang von 37,5 Millionen auf 116,1 Millionen Euro. Darin sind mehrere negative Einmaleffekte im jeweils einstelligen Millionenbereich enthalten, etwa für den Jobabbau am norwegischen Standort. Umgekehrt brachte die Bewertung eines Stromliefervertrags in Norwegen zehn Millionen Euro.

Im mengenmäßig weitaus größten Segment Stahl stieg der Absatz um 4,9 Prozent auf 1,2 Millionen Tonnen, der Umsatz der Division schrumpfte dennoch um 2,6 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro - dies wegen der schwächeren Geschäftsentwicklung in Südamerika, Europa und China.

Im laufenden Jahr will sich RHI auf die Reduktion der Nettoverschuldung konzentrieren. Das Marktumfeld wird positiver erwartet. Derzeit arbeitet das Unternehmen an der Verschmelzung mit Magnesita. In Zusammenhang damit werden "entsprechende externe Kosten anfallen", so die RHI, ohne eine Summe zu nennen. Auch zu Umsatz- oder Ergebniserwartungen äußerte sich der Konzern nicht konkret. Die RHI stellt unter anderem Innenverkleidungen für Schmelzöfen her.