Die US-Notenbank Fed will die Zinszügel heute erstmals in diesem Jahr anziehen. Ungewöhnlich deutlich hämmerten die Währungshüter um Fed-Chefin Janet Yellen diese Botschaft den zunächst skeptischen Finanzmärkten ein.

Nur wenige Wochen nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump gibt es für die Zentralbank nun wohl kein Zurück mehr: "Sie muss die Zinsen erhöhen", sagt Ökonom Harm Bandholz von der Großbank UniCredit. Falls nicht, könnten die Anleger annehmen, dass es versteckte Risiken gebe: "Das würde einen Ausverkauf an den Finanzmärkten auslösen."

Zwei weitere Schritte erwartet

Investoren sind darauf eingestellt, dass die Währungshüter am Mittwoch handeln werden und mindestens zwei weitere Schritte in diesem Jahr folgen lassen. Die Fed hat den Leitzins zuletzt im Dezember 2016 und damit nur wenige Wochen nach der Wahl Trumps zum Präsidenten auf das aktuelle Niveau von 0,5 bis 0,75 Prozent gehievt. Nun dürfte es zunächst einen weiteren Viertel-Prozentpunkt nach oben gehen.

Trump will die Konjunktur mit Steuersenkungen und massiven Investitionen noch stärker auf Touren bringen. Bei Anlegern haben die Pläne Hochstimmung ausgelöst. In den Wochen nach Trumps Amtseinführung im Jänner eilte die Wall Street von Rekord zu Rekord: "Die Märkte sind sehr euphorisch. Daher spricht aus Sicht der Fed einiges dafür, dass man etwas bremst", sagt Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise. Nicht nur die Aktienkurse, sondern auch die Preise für Gewerbeimmobilien seien wieder "sehr, sehr hoch".