Passagiere an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld müssen am Freitag mit Verspätungen und Flugausfällen rechnen: Die Gewerkschaft Verdi hat die rund 2000 Beschäftigten des Bodenpersonals zu einem Streik aufgerufen. Der Ausstand soll Freitagfrüh gegen vier Uhr beginnen und Samstag gegen fünf Uhr früh enden.

Die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg rechnet mit starken Beeinträchtigungen. Auch danach seien Einschränkungen zu erwarten, Fluggäste müssen sich auf zahlreiche Ausfälle einstellen. Sie sollten sich bei den jeweiligen Gesellschaften nach dem aktuellen Stand erkundigen, sagt ein Sprecher der Flughafengesellschaft. Air Berlin betonte, bei der Gepäckabfertigung werde es länger dauern. Wichtige Gegenstände wie Schlüssel, Schmuck, Laptops und Medikamente sollten ausschließlich im Handgepäck transportiert werden.

20 Wien-Flüge betroffen

Hintergrund des Streiks ist der andauernde Tarifstreit zwischen Verdi und dem Forum der Bodenverkehrsdienstleister, in dem die an den Flughäfen tätigen Unternehmen organisiert sind.

Auch heimische Flughäfen - allen voran der größte in Wien-Schwechat - sind vom Streik des Bodenpersonals an Berliner Flughäfen betroffen. So fallen in Schwechat alle 20 geplanten Hin- und Rückflüge von und nach Berlin Tegel aus. Es handelt sich um zehn Hin- und zehn Rückflüge. Vier Flüge von und nach Schönefeld stehen derzeit noch auf dem Programm.

Vier Graz-Verbindungen fallen aus

Der Flughafen Graz ist bei vier Verbindungen vom Streik in Berlin betroffen: Sowohl die beiden Abflüge nach Berlin, als auch die beiden Ankünfte aus der deutschen Bundeshauptstadt wurden storniert.

Auch die drei Freitagsflüge vom Flughafen Salzburg nach Berlin fallen streikbedingt aus. Konkret betrifft das die Früh- und die Nachmittagsmaschine von Air Berlin nach Tegel und den easyJet-Flug am Nachmittag nach Schönefeld.

"Die ganze Welt blickt auf Berlin"

Air Berlin als größter Kunde der Berliner Flughäfen zeigte kein Verständnis für die angekündigten Arbeitsniederlegungen während der Reisemesse ITB. "Die ganze Welt blickt auf Berlin. Da ist dieser Streik überflüssig", sagte Sprecher Ralf Kunkel. Kunden könnten ihren gestrichenen Flug auf einen anderen Termin umbuchen oder sich die Kosten erstatten lassen. Die Tickets für ausgefallene innerdeutsche Flüge könnten am Flughafen-Ticketschalter gegen Bahn-Gutscheine eingetauscht werden.

Schon im Februar hatten mehrere Warnstreiks des Bodenpersonals zu hunderten Flugausfällen und Verspätungen geführt. Dabei legten die Beschäftigten allerdings nur jeweils etwa einen halben Tag lang ihre Arbeit nieder.