Laut der am Mittwoch auf der weltgrößten Ferienmesse ITB in Berlin vorgestellten Deutschen Reiseanalyse ist das Interesse an einem Urlaub in Österreich neuerlich gestiegen und liegt derzeit bei 31 Prozent.

Vor allem der Anstieg der "ziemlich sicher" Planenden deute auf einen realen Zuwachs der deutschen Gäste innerhalb der nächsten Jahre hin, hieß es am Mittwoch bei einem gemeinsamen Pressegespräch von österreichischen Tourismusvertretern in Berlin.

Bei Kurzreisen auf dem Spitzenplatz

Im deutschen Ranking der beliebtesten Reiseländer liegt Österreich demnach hinter Deutschland, Spanien, Italien und der Türkei auf Platz fünf - ohne die in Deutschland lebenden Ausländer ex aequo mit der Türkei auf Platz vier.

Bei den Kurzreisen konnte Österreich seine Spitzenposition der Auslandsdestinationen weiter ausbauen. "Hier ist es gelungen, den Marktanteil von 3,8 auf 4,6 Prozent zu steigern", so die Obfrau der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Petra Nocker-Schwarzenbacher.

Zusätzliches Investitionsvolumen von 900 Millionen

2017/18 werden den Tourismus-KMU durch die neue Investitionszuwachsprämie 40 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, so der Direktor der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank (ÖHT), Wolfgang Kleemann. Das werde ein Investitionsvolumen von 900 Millionen Euro pro Jahr auslösen. Große Tourismusbetriebe werden mit 10 Millionen Euro unterstützt, was ein Investitionsvolumen von 100 Millionen Euro auslösen werde. Darüber hinaus stehen 2017 Kredite von insgesamt 215 Mio. Euro, Haftungen in Höhe von 60 Millionen Euro und Zuschuss-Förderungen von 6 Mio. Euro zur Verfügung. Weiters ist laut Kleemann die Ausweitung des ÖHT-Haftungsrahmens von 250 auf 500 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden.

Digitalisierung als große Herausforderung

Als besondere Herausforderung und Chance für den heimischen Tourismus sehen die Tourismusverantwortlichen die Digitalisierung. "Wollen wir eine der erfolgreichsten Tourismusdestinationen der Welt bleiben, müssen wir uns auch auf allen Ebenen des Tourismus intensiv mit der Digitalisierung auseinandersetzen", so die Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW), Petra Stolba. Beispielsweise wollen etwa 67 Prozent der Gäste nicht in ein Hotel zurückkehren, das unzureichenden WLAN-High-Speed-Internetzugang anbietet. Ein durchschnittliches 4-Sterne-Hotel mit hundert Betten müsse in fünf Jahren mit mindestens 60.000 Euro für Webseite und Online-Marketing rechnen, wird betont.

In der ÖW selbst seien bereits mehr als 50 Prozent der Marketingmaßnahmen digital. Derzeit im Mittelpunkt stehe das Bewegtbild. "Unsere Vision ist, in einer digitalen Welt persönlich zu kommunizieren", so Stolba.

Thematisch steht der Österreich-Auftritt bei der diesjährigen ITB erneut unter dem Motto #austriantime. Lag im Vorjahr der Fokus auf Naturräumen, stehen dieses Jahr die österreichischen Gastgeberinnen und Gastgeber im Mittelpunkt. Kulinarischer Partner ist diesmal Tirol. Spitzenkoch Franz Raneburger präsentiert österreichische und Tiroler Spezialitäten. Er wird dabei von den Schülerinnen und Schülern aus den Zillertaler Tourismusschulen unterstützt.