Im abgelaufenen Jahr stieg der Umsatz des deutschen Sportartikelkonzerns um 18 Prozent auf 19,3 Mrd. Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft knackte erstmals in der Firmengeschichte die Marke von einer Milliarde Euro. Während der Gewinn von niedrigeren Beschaffungskosten und höheren Preisen profitierte, kurbelten die Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spielen den Umsatz an.

Die Aktionäre sollen davon profitieren und 2 Euro je Anteilsschein Dividende bekommen, um ein Viertel mehr als zuletzt.

Optimismus

Für das laufende Jahr und die mittlere Frist sind die Deutschen außerordentlich optimistisch. Dieses Jahr soll der Umsatz um bis zu 13 Prozent zulegen, der Gewinn gar um ein Fünftel auf 1,23 Mrd. Euro, versprach der neue Konzernchef Kasper Rorsted. Der Däne stockte auch die mittelfristigen Zielmarken seines Vorgängers Herbert Hainer auf. Bis 2020 sollen die Einnahmen verglichen mit 2015 jährlich im Schnitt um zehn bis zwölf Prozent zulegen, der Gewinn soll sogar um bis zu 22 Prozent im Schnitt wachsen.

Dafür will Rorsted Adidas vereinfachen und auf die beiden Hauptmarken Adidas und Reebok konzentrieren. Neben dem Verkauf des Golfgeschäfts, der zuletzt nicht vorangekommen war, will er sich auch von der Eishockey-Marke CCM Hockey trennen.

Insgesamt soll es auch weniger Produkte geben. Zudem will er die Produktion zu einem Großteil wieder zurück in die Hauptabsatzmärkte verlegen. In Deutschland und in den USA zieht Adidas sogenannte "Speed-Factories" auf, in denen mit hochmodernen Fertigungsmethoden etwa neuartige Turnschuhe gestrickt werden. Mit diesen auf die Kunden zugeschnittenen Artikeln will Rorsted 2020 mehr als die Hälfte seines Umsatzes machen. Da sich dafür auch höhere Preise durchsetzen ließen, wirke sich der Schritt auch auf die Profitabilität des Nike-Rivalen aus.