In Österreichs Unternehmen wurde im Vorjahr eifrig geforscht, und das hat sich auch am Europäischen Patentamt (EPA) niedergeschlagen. Beim EPA wurden aus Österreich 2.040 Patente angemeldet (plus 2,6 Prozent), das ergab für Österreich in absoluten Zahlen Rang 13 weltweit und Rang 9 unter den europäischen Staaten.

Besonders erfreulich ist für Österreich der Anstieg der Patentanmeldungen pro Million Einwohner - auf 234. Das ist Rang 7 unter allen Staaten, die beim EPA Patente eingereicht haben. Zwar ist Österreich damit weit vom Spitzenland Schweiz (892) entfernt, aber doch fast doppelt so aktiv wie der EU-Schnitt (122).

Die stärkste Dynamik verzeichnete die Steiermark mit einem Plus von 25,5 Prozent. Insgesamt führen das österreichweite Ranking Wien, Oberösterreich und die Steiermark an.

Borealis war 2016 wie schon 2015 das österreichische Unternehmen mit den meisten Patentanmeldungen (151). Fast jedes 13. Patent aus Österreich kam von dem Unternehmen. Dahinter folgten Zumtobel, Tridonic und austriamicrosystems (AMS) mit jeweils zwischen 50 und 60 Patentanmeldungen.

Philips mehr Patente als alle Österreicher zusammen

International gesehen hat Philips die meisten Patente angemeldet - 2.568 und damit mehr als alle österreichischen Firmen zusammen. Das gleiche gilt auch für Huawei, Samsung, LG und United Technologies, die auf den Plätzen folgen.

In Summe gingen beim Europäischen Patentamt im Vorjahr knapp 160.000 Patentanmeldungen ein (159.353). Ein Viertel davon (40.076) kam aus den USA, ein Siebentel (25.086) aus Deutschland. Dahinter rangieren Japan, Frankreich und die Schweiz. China verzeichnete
unter den wichtigen Patentanmeldern mit knapp 25 Prozent (auf 7.125)
das deutlichste Wachstum und schob sich damit auf den 6. Rang vor.
Südkorea (plus 6,5 Prozent auf 6.825) lag hinter den Niederlanden
auf Rang 8. Insgesamt kam rund die Hälfte aller Anmeldungen von den
38 Mitgliedstaaten des Europäischen Patentamtes.

Das Europäische Patentamt hat seine Arbeit deutlich beschleunigt
und im Vorjahr rund 96.000 Patente erteilt. Das waren um 40 Prozent
mehr als im Jahr davor. An österreichische Firmen gingen 1.370
Patente (plus 31,7 Prozent).

"Die Ergebnisse von 2016 unterstreichen die Rolle Europas als
attraktiver und weltweit führender Innovationsstandort", sagte
EPA-Präsident Benoît Battistelli. "Auch in Zeiten rapider
politischer und wirtschaftlicher Veränderungen halten Unternehmen
aus der ganzen Welt ihre große Nachfrage nach Patentschutz in Europa
aufrecht."