Nach Slowenien kommt nun Italien an die Reihe. Simon Rutar, Expansionsleiter des in Eberndorf beheimateten Möbelkonzerns Rutar, gibt die Marschroute vor – und die befindet sich entlang der „Pontebbana“ – jener Staatsstraße 13, die Tarvis mit Venedig verbindet. Ausgehend vom im Juni 2016 eröffneten Erstling, dem Dipo-Markt in Tavagnacco bei Udine, folgt nun der zweite Streich. Der neue Markt in San Fior di Sopra unweit von Conegliano in der Provinz Treviso (Venetien), sperrt morgen auf. Den Rahmen für Möbel und Accessoires von Rutar bildet ein bestehendes Gebäude, das umgebaut wurde.
Der „Eroberungszug“ der Südkärntner in Italien ist damit erst eröffnet. Bereits im Juli soll der nächste Möbelmarkt an der Pontebbana öffnen, und zwar in Pordenone (Friaul Julisch-Venetien). Auch hier wird der Markt in einem bereits bestehenden Handelsgebäude errichtet. „Ein Neubau kostet 15 Millionen Euro, der Umbau in San Fior di Sopra nur zwei Millionen Euro“, berichtet Rutar.

"Österreichisches Effiziendenken"

Der große Vorteil der Österreicher im design-verliebten Italien sei „das Effizienzdenken. Wir bieten den Italienern alles auf einer Fläche, ein solches Format gibt es dort nicht.“ Das Sortiment muss jedoch teilweise angepasst werden, so sei es etwa in Italien unabdingbar, dass in Küchen trotz Geschirrspülers über den Abwaschbecken eine Abtropftasse platziert ist. Zu den dann drei italienischen Märkten werden heuer noch zwei weitere eröffnet. Wo, genau, sei noch nicht fixiert.

Auch in Slowenien stehen zwei weitere Neueröffnungen bevor: in Nova Gorica und Novo Mesto. „Mit elf Dipo- und zwei Rutar-Märkten wird Slowenien abgedeckt sein“, erklärt Rutar. Keine Niederlassung werde es in Kroatien geben, „Analysen haben ergeben, dass sich das nicht auszahlt.“ Ganz anders Italien: „Da ist noch Potenzial“, sagt Rutar, der sich von Bologna bis Mailand auf die Suche nach potenziellen Dipo-Standorten begeben hat. „Unsere Vision ist es, diesen ganzen Raum Oberitaliens zu erschließen.“

"Aus eigenen Mitteln finanziert"

Finanziert werde die Expansion zur Gänze aus eigenen Mitteln: „Wir wollen gesund wachsen und uns auf keinen Fall übernehmen.“ Man nehme dafür, so Simon Rutar, keine Kredite auf. Hochspannung herrsche im Hause Rutar vor der Eröffnung des neuen Standortes keine: „Wir freuen uns sehr, haben aber mittlerweile viel Erfahrung mit Eröffnungen.“ Ein gewisses Prickeln wird aber wohl zu spüren sein, liegt doch Conegliano mitten im Prosecco-Anbaugebiet. Uwe Sommersguter