Im Raiffeisensektor ist man auf die Zielgerade eingebogen: Die Riesenfusion zwischen der Raiffeisen Zentralbank (RZB) und der Raiffeisen Bank International (RBI) ist derzeit Gegenstand von außerordentlichen Hauptversammlungen. Heute sollten die Aktionäre der RBI die endgültige Fusionsentscheidung bringen.

Die Details zur Verschmelzung wurden bereits vor Weihnachten veröffentlicht. Darunter der Entwurf zum Verschmelzungsvertrag, der Prüfbericht des Verschmelzungsprüfers, der Umgründungsplan und Satzungsänderungen. "Wesentliche Gründe für die Verschmelzung sind die Optimierung der Kapitalsituation sowie erhöhte Transparenz durch Komplexitätsreduktion und eine einfache und klare Governance", wird argumentiert.

Verbesserung der harten Kernkapitalquote

Die Verschmelzung beseitige den Minderheitenabzug bei den Eigenmitteln und führe zu einer unmittelbaren Verbesserung der harten Kernkapitalquote der Gruppe. Der Entfall des Minderheitenabzugs erleichtere die künftige Aufbringung von regulatorischen Eigenmitteln, sei es durch Thesaurierung oder durch Emissionen.

"Mit der Verschmelzung gehen eine Vereinfachung der Konzernstruktur und damit auch eine Effizienzsteigerung der regulatorischen Eigenmittelrechnung einher. So werden Kapitalplanungs- und -bewilligungsprozesse auf einer Ebene zusammengefasst und wechselseitige Abstimmungen können entfallen", heißt es weiter.

Auch die Reaktionsgeschwindigkeit werde erhöht, meint die Bank-Spitze: Entscheidungen auf Ebene der RBI bedürfen derzeit vielfach zusätzlich der Zustimmung von Vorstand und Aufsichtsrat der RZB. Nach Durchführung der Verschmelzung könne die Entscheidung unmittelbar auf Ebene der RBI durch deren Organe getroffen werden. Außerdem erleichtere die neue Struktur die Beaufsichtigung durch die Behörden, da die Aufsichtsbehörden bisher vor allem das übergeordnete Kreditinstitut RZB im Blickfeld haben, nicht so sehr die RBI, wird argumentiert.

Führende Universalbank

Die RBI solle eine führende Universalbank in Österreich und CEE bleiben, gut positioniert, um in Ost- und Mitteleuropa strukturelle Wachstumspotenziale auszunützen und von stabilen Erträgen und einer starken Marktposition in Österreich zu profitieren. Das soll durch eine ausgeglichene Kapital- und Liquiditätsposition als Basis für künftiges Wachstum verstärkt werden. Diese Strategie soll durch eine gestraffte Organisationsstruktur unterstützt werden.