Der Mix aus wachsender Nachfrage (+3 Prozent) und kaum steigendem Angebot (+1,3 Prozent) treibt die Preise an. Dieser Mechanismus wird den Kärntnern 2017 um drei Prozent höhere Immobilienpreise bescheren. So jedenfalls die Prognose der Immobilienexperten von Re/Max. Von einer Gleichverteilung kann keine Rede sein. Während die Preise für Eigentumswohnungen in Top-Lagen um fast fünf Prozent zulegen sollen, steigt der Wert von Immobilien am Stadtrand um 2,7 Prozent. Kalt erwischt es Verkäufer von Eigentumswohnungen in Landregionen – sie müssen 2017 mit einem Preiseinbruch von sechs Prozent rechnen, was die Fachleute als „klares Indiz für die Abwanderungstendenzen vom Land in die Stadt“ werten.
Im Ländervergleich platziert sich Kärnten damit an sechster Stelle, im Schnitt legen die Immobilienpreise heuer österreichweit um 3,9 Prozent zu.

Spürbarer Anstieg in Klagenfurt

In Klagenfurt sieht Re/Max-Bürobetreiber Daniel Lobnik die Verkäufer in einer guten Position, die Preise seien 2016 spürbar gestiegen. Klein- und Gartenwohnungen würden ebenso nachgefragt wie Einfamilienhäuser, die, „bei marktgerechten Preisen, oft in kürzester Zeit verkauft werden“. Die Spanne reiche von 5000 Euro pro Quadratmeter für Immobilien am noblen Kreuzbergl bis unter 2500 Euro im Stadtteil St. Peter. „Den Großteil der Nachfrage saugt die Stadt ab“, meint Lobnik, nur Maria Rain, Krumpendorf und Maria Saal profitierten vom steigenden Kaufinteresse.

Villach: Preise klettern nach oben

Ähnlich die Lage in Villach. Die Preise für Eigentumswohnungen klettern nach oben und sind zuletzt von 2500 auf 3000 Euro, für Neubauten in guter Stadtlage sogar auf bis zu 5000 Euro gestiegen. Die Nachfrage nach Einfamilienhäuser könne der Markt gar nicht decken, sagt Re/Max-Bürobetreiber Joachim Zmölnig. Dies fördere die Immobilienwerte in Wernberg, Velden und Finkenstein.
Deutlich abweichend das Bild laut Re/Max-Prognose in der Peripherie. Je weiter weg von den Ballungszentren, umso höher die Preisrückgänge. Kärntenweit betrachtet soll der Wert von Baugrundstücken heuer um 1,4 Prozent wachsen, jener von land- und fortswirtschaftliche Flächen um 3,5 Prozent. Für viele wohl unbezahlbar: Wohnungen in der ersten Reihe am Wörthersee. 15.000 Euro pro Quadratmeter sind fällig, will man dem See ganz nahe sein.