Die CAME Holding GmbH ist der tschechischen Sazka Group a.s. zuzurechnen. Über den Kaufpreis herrscht Stillschweigen, teilte die LLI mit.

"Damit setzt die LLI ihre Strategie, sich auf ihr Kerngeschäft im Bereich Lebens- und Genussmittel zu konzentrieren, konsequent fort", hieß es von Generaldirektor Josef Pröll, früherer ÖVP-Vizekanzler, zur Entscheidung des LLI-Vorstandes. Mit Vorliegen aller notwendigen Genehmigungen und einem Closing wird bis längstens erstes Halbjahr 2018 gerechnet. Ein erster Versuch im Vorjahr, die 11,35 Prozent zu verkaufen, war aus wettbewerbsrechtlichen Gründen gescheitert.

Auch UNIQA verkauft Anteile

Auch die UNIQA-Versicherung, die wie die LLI zum Raiffeisen-Reich gehört, gibt ihre Anteile an den teilstaatlichen Casinos Austria an ein tschechisches Bieterkonsortium ab. Durchgerechnet geht es um einen Anteil von 11,35 Prozent an den Casinos, die ebenso an die tschechische CAME Holding gehen.

Konkret verkauft die Assekuranz ihre 29,63 Prozent mittelbare Beteiligung an der Medial Beteiligungs-GmbH, die wiederum 38,29 Prozent an den Casinos hält, an die CAME, die der tschechischen Sazka Group gehört.

Ursprünglich wollte die UNIQA ihren Casinos-Anteil an den niederösterreichischen Konzern Novomatic verkaufen. Das hat aber das Kartellgericht in erster Instanz untersagt.

"Da UNIQA und Novomatic AG nicht mehr mit einer kartellrechtlichen Freigabe der Transaktion rechnen, wurde der Vertrag mit Novomatic AG aufgelöst", teilte die UNIQA am Dienstag mit.

Novomatic hat gegen das Kartellgerichtsurteil Rechtsmittel beim Obersten Gerichtshof (OGH) eingelegt. Dieser hat bereits entschieden, das Urteil soll in den nächsten Tagen zugestellt werden.

Die UNIQA rechnet mit einem Veräußerungsgewinn von 47,6 Mio. Euro. Das Closing soll spätestens im ersten Halbjahr 2018 erfolgen, diverse Genehmigungen sind noch ausständig.

Novomatic goutiert Einstieg

Novomatic begrüßt den Einstieg der tschechischen Sazka-Gruppe bei den teilstaatlichen Casinos Austria. "Wichtig ist, dass Klarheit über die Aktionärsstruktur bei der Casinos Austria AG besteht", so Novomatic-Chef Harald Neumann. Novomatic wollte selbst gerne seine Anteile an den Casinos aufstocken, das Kartellgericht untersagte das Vorhaben aber.

"Natürlich sind wir über die letztjährige Entscheidung des Kartellgerichts, den Anteilsverkauf an Novomatic zu untersagen, nicht glücklich. Dennoch ist es positiv, dass sowohl UNIQA als auch LLI (Leipnik-Lundenburger) ihre Anteile an einen Branchenkenner verkaufen wollen. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um der Casinos Austria AG ein nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen", so Neumann in einer Aussendung.