Nach mehreren Übernahmen auf dem deutschen Fernbusmarkt dürften die Tickets aus Sicht von des deutschen Verkehrsministers Alexander Dobrindt teurer werden. "Die Preise bei den Fernbussen werden in einen realistischeren Bereich kommen", sagte der CSU-Politiker.

Derzeit sei das Angebot in weiten Teilen nicht kostendeckend, was langfristig nicht aufrechterhalten werden könne. "Abgesehen davon, halte ich es für sachgerecht, dass die echten Kosten sich auch in den Fahrpreisen widerspiegeln." Im Wettbewerb auf dem wachsenden Markt werben Fernbusanbieter weiterhin mit Lockangeboten von wenigen Euro.

Kommt die Fernbusmaut?

Pläne für eine Fernbusmaut, wie sie etwa die Bahn und einige Verkehrspolitiker seit längerem fordern, hat sein Ministerium nach Dobrindts Worten weiterhin nicht. Der Markt müsse sich entwickeln, gerade finde eine Konsolidierung statt. "Jetzt muss man beobachten, was das sowohl für das Preis- als auch für das Marktgefüge bedeutet." Die Beobachtung werde sicherlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Im diesem Jahr hatte sich die Bahn-Tochter BerlinLinienBus aus dem Markt zurückgezogen. Branchenprimus Flixbus übernahm Postbus und Megabus und baute seine Marktführerschaft damit weiter aus.

Positive Bus-Bilanz

Dobrindt zog drei Jahre nach der Marktfreigabe dennoch eine positive Bilanz des Fernbus-Angebots. "Das Ziel war, dass wir neben der schienengebundenen Mobilität, neben dem Flugzeug und dem Auto etwas Neues, etwas ökologisch Sinnvolles und Kostengünstiges ermöglichen."

Zusätzlicher Wettbewerb der Mobilitätsformen sei mittlerweile auch entstanden. "Das hat auch bei der Bahn dazu geführt, dass neue Preissysteme auf bestimmten Strecken und auch neue Angebote für die Kunden entstanden sind", sagte Dobrindt. Er verwies etwa auf das ab 2017 geplante kostenfreie WLAN in allen ICE-Zügen, wie es bei den Fernbussen seit langem Standard ist.