Jetzt ist es fix: Die Vertreter der Organisation Erdöl exportierender Staaten stimmten am Mittwoch in Wien der Grundsatzvereinbarung vom September zu, wonach die Förderung künftig bei maximal32,5 Millionen Barrel täglich liegen wird. Damit soll verhindert werden, dass sich Öl weiter verbilligt.

Der Preis steht seit 2014 wegen eines Überangebots unter Druck. Bei einem Treffen in Algerien hatten sich die oft zerstrittenen 14 Länder des Kartells bereits vorläufig darauf verständigt, die tägliche Förderung von aktuell 33,6 Millionen Fass auf 32,5 Millionen zu senken. Doch die grundsätzlich beschlossene Vereinbarung stand bis zuletzt auf wackeligen Beinen

Der Einigung am Mittwoch vorausgegangen war nun ein Vorstoß Saudi-Arabiens, in dem sich das OPEC-Schwergewicht zu Kürzungen bereit erklärte. Zudem zeigte es sich offen für ein Entgegenkommen an den Erzrivalen Iran, der eine Ausnahmeregelung forderte. Die OPEC-Länder stehen für rund ein Drittel der weltweiten Ölförderung.

Kräftiges Plus

Die OPEC wollte noch im Tagesverlauf über Ergebnisse informieren. Den Insidern zufolge wurden zunächst noch Regelungen für einige Länder wie etwa den Irak beraten, der ebenfalls Ausnahmen verlangt hatte. Die Aussicht auf eine Reduzierung des Überangebots trieb den Preis für die führende Nordsee-Ölsorte Brent um mehr als 8,5 Prozent auf über 50 Dollar (47,30 Euro) pro Fass (159 Liter).

Vor allem der Iran und der Irak stemmten sich in den vergangenen Wochen gegen den Druck Saudi-Arabiens, sich in vollem Umfang an einer Förderkürzung zu beteiligen. Iran will Marktanteile zurückgewinnen, nachdem jahrelange Sanktionen gegen das Land im Zuge des Atomstreits aufgehoben wurden. Der Irak macht geltend, die Einnahmen aus dem Ölgeschäft seien nötig, um den Kampf gegen die Islamisten-Miliz IS zu finanzieren. Auch Libyen und Nigeria sollen wegen der unsicheren Lage im Land Erleichterungen zugestanden werden.

Förderbremse

Der saudi-arabische Energieminister Chalid al-Falih deutete dann kurz vor Beginn der Beratungen die Bereitschaft an, dem Iran entgegenzukommen. Es sei akzeptabel, wenn das Land seine Produktion auf Vorsanktionsniveau einfriere. Beide Länder ringen um die Vorherrschaft am Golf und in der muslimischen Welt. Auch der Iran und der Irak verbreiteten Zuversicht. Die OPEC hoffe aber, dass sich Ölländer außerhalb ihres Kreises, etwa Russland, an einer Förderbremse beteiligen und die Produktion um insgesamt 600.000 Barrel reduzieren, betonte Falih. Der Iran erklärte, Russland werde bei einer OPEC-Einigung sicher ebenfalls die Förderbremse einlegen.

Der Ölpreis hat sich seit Mitte 2014 in etwa halbiert - in erster Linie wegen des riesigen Überangebots bei schwacher Nachfrage im Zuge der mauen Weltkonjunktur. Die großen Ölexporteure ringen seit Monaten um eine Begrenzung der Fördermengen, um der Rohöl-Schwemme Herr zu werden. Der Preisverfall hat in vielen Ölländern tiefe Spuren in der Wirtschaft und den Staatsfinanzen hinterlassen. Dennoch liefen ihre Pumpen bis zuletzt auf Hochtouren. Unterschiedliche Interessen haben bisher eine Einigung immer wieder verhindert. Wegen der Unstimmigkeiten innerhalb des Ölkartells galt eine Übereinkunft auch bei diesem OPEC-Treffen im Vorfeld zunächst als wenig wahrscheinlich.