Der österreichische Sensor-Chip-Hersteller ams hat hochpräzise Sensoren zur Überwachung der Innenraumluftqualität entwickelt, die u.a. Heimgeräte mit Thermostaten "intelligenter" machen. Nun hat das Unternehmen mit Sitz im steirischen Premstätten ein Demo-Kit entwickelt, das die zwei Sensorentypen zusammenführt, damit Entwickler das Sensorpaket für ihre Anwendungen testen können.

Extrem kleine Sensoren, die in Mikrochips integriert werden, können u.a. Haushaltsgeräte, Smartphones, und Wearables aber auch Automatisierung-Anlagen für Gebäude intelligenter machen. Beispielsweise könnten Smartphones auch dazu dienen, die Luftqualität in der Wohnung zu überwachen und u.a. schädliche Gase wie Kohlenmonoxid zu detektieren.

Gassensoren in Fitnessarmbändern

"Ein weiterer möglicher Nutzen liegt darin, Thermostate und angeschlossene Haushaltsgeräte wie Klima- und Reinigungsanlagen, Kühlschränke, Wäschetrockner, Mikrowellen, Dunstabzugshauben und Wetterstationen an neue Kundenbedürfnisse anzupassen", schilderte ams-Sprecherin Ulrike Anderwald. Gassensoren in innovativen Fitnessarmbändern könnten beispielsweise schon die Qualität von Raumluft oder auch den Alkohol in der Atemluft messen.

Der in Zürich börsennotierte steirische Mikroelektronik- und Sensorhersteller ams hat nun einen Bausatz entwickelt, der zwei Umgebungssensoren kombiniert: Einen Gas-Sensor-on-Chip (SSoC) zur Erkennung von Kohlendioxid und flüchtigen organische Verbindungen in Inneräumen. Weiters einen Sensor zur Messung der relativen Luftfeuchtigkeit und der Temperatur "mit sehr hoher Genauigkeit", wie am Mittwoch seitens des Unternehmens betont wurde.

Temperatur auf 0,2 Grad genau

Der Temperatursensor verfüge beispielsweise über eine maximale Genauigkeit von plus/minus 0,2 Grad im Bereich von 0 bis 70 Grad Celsius, wie Anderwald ausführte. Messungen der Luftfeuchtigkeit könnten mit einer Genauigkeit von plus/minus 3,5 Prozent erhoben werden. Nun steht der Bausatz künftigen Anwendern zur Evaluation zur Verfügung.

Zusammen mit den ams-Algorithmen würden die beiden Sensoren eine Komplettlösung zur Überwachung der Innenraumluftqualität bei geringem Stromverbrauch liefern. Für beides werde nur ein einziger Platz auf den dicht besiedelten Platinen benötigt. Entwickler, die die Sensorplatine für ihre eigenen Produktentwicklungen testen wollen, können das Kit einfach in einen USB-Port stecken und mithilfe einer grafischen Benutzeroberfläche starten. Die Sensor-Rohdaten werden dann in Diagrammform angezeigt.