Die Verhandlungen für den Handelskollektivvertrag 2017 starteten heute Mittag, Mittwoch, in die erste Runde. Nach einem ersten Austausch haben sich Arbeitgeber und Gewerkschaft auf eine Inflationsrate von 0,8 Prozent geeinigt. Die Gesprächsbasis sei gut und konstruktiv. Geht es nach den Arbeitnehmern soll in der Herbstlohnrunde eine "ordentliche reale Gehaltserhöhung" herausschauen.

Höhe der Forderung noch unbekannt

Wie hoch die Forderung der Gewerkschaft genau ist, wurde nicht bekanntgegeben. Sie richte sich jedenfalls nach der Inflationsrate und der Branchenentwicklung, hieß es von den Chefverhandlern der Arbeitnehmer, Franz Georg Brantner und Anita Palkovich vor Verhandlungsbeginn. Arbeiterkammerpräsident Rudie Kaske forderte per Aussendung einen fairen Abschluss für die Beschäftigten, denn "die Inlandsnachfrage ist und bleibt die treibende Kraft für das Wirtschaftswachstum".

Beim Handelsumsatz gab es im letzten Halbjahr kein großes Plus, deshalb werde es auch kein dickes Plus bei den Gehältern geben, sagte Iris Thalbauer aus dem Verhandlungsteam der Arbeitgeberseite vor der ersten Runde. Auch die Steuerreform habe dem Handel nicht das erhoffte Zusatzgeschäft gebracht, dazu wurde der Handel von der Registrierkassenpflicht belastet.

Handels-KV: Erste Runde gestartet

"In ein paar Jahren werden wir sicher bei 1700 Euro sein", sagte Thalbauer, das werde aber noch dauern. Die Arbeitnehmer wollen da freilich mehr Gas geben und sich "in großen Schritten" einem Mindestlohn von 1700 Euro nähern.

Absicherung von Papamonat

Auf dem Programm der Gewerkschaft stehen auch die leichtere Erreichung der sechsten Urlaubswoche, die rechtliche Absicherung des Papamonats im Kollektivvertrag und die volle Übernahme der Internatskosten von Lehrlingen.

"Öffnungszeitenzuschläge streichen"

Punkte, die das Rahmenrecht betreffen, sollen aber bei der KV-Reform behandelt werden, hielt Thalbauer fest. Die Arbeitgeberseite fordert ihrerseits die Streichung der Öffnungszeitenzuschläge von Montag bis Freitag bis 20 Uhr.