Die Fahrzeuge, die das Kraftfahrt-Bundesamt nun zusätzlich untersuche, würden auch Gegenstand der strafrechtlichen Ermittlungen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München am Dienstag. Beide Behörden arbeiteten eng zusammen.

Die Zahl der wegen Betrugs und strafbarer Werbung Beschuldigten in dem Münchner Verfahren liege unverändert bei 18 Personen, darunter zwei frühere Vorstandsmitglieder.

Audi hat dem Kraftfahrtbundesamt nach eigenen Angaben "Auffälligkeiten" bei der Dieselmotorsoftware von 60.000 Audi A6 und A7 gemeldet und die Auslieferung gestoppt. Vorstandschef Rupert Stadler sagte am Dienstag in Ingolstadt, sein Unternehmen untersuche systematisch alle Motoren. Der jüngste Fund sei vergangene Woche an das KBA in Flensburg gemeldet worden.

Zuvor hatte "Der Spiegel" über den jüngsten Manipulationsverdacht berichtet. Das KBA hatte seit Aufdeckung des Dieselskandals im Herbst 2015 bereits für mehr als 150.000 Audis Rückrufe angeordnet. Für mehrere 10.000 Fahrzeuge standen zuletzt noch Prüfungen oder Bescheide aus. Für die Folgen des Dieselskandals hat Audi bereits 2,25 Mrd. Euro zurückstellen müssen. Die Modelle A6 und A7 laufen gerade aus, die Nachfolgemodelle sind am Start.