Fast 40 Jahre nach dem Start der ersten Air-Berlin-Maschine in Berlin Tegel ist dort der letzte Flieger der insolventen Fluggesellschaft gelandet.

Der Flughafen Tegel öffnete anlässlich des letzten Fluges der Airline länger die Besucherterrasse, die normalerweise um 20.00 Uhr schließt. Die Aussichtsplattform war randvoll - hunderte Schaulustige wohnten der Landung mit Wehmut bei.

Einige Air-Berlin-Mitarbeiter ließen aber auch ihrem Unmut freien Lauf. Zwei Flugbegleiter sagte, sie fühlten sich von der Geschäftsführung "betrogen" und "im Stich gelassen".

Die 1979 gestartete Air Berlin hatte Mitte August Insolvenz angemeldet und soll zu großen Teilen von der Lufthansa übernommen werden. Arbeitnehmervertreter sorgen sich vor allem um das Schicksal tausender Mitarbeiter, denen wegen der gescheiterten Verhandlungen zur Bildung einer umfassenden Transfergesellschaft schon bald die Kündigung droht.

Easyjet übernimmt Teile von Air Berlin

Der britische Billigflieger Easyjet übernimmt von der insolventen Air Berlin für 40 Millionen Euro Teile des Betriebs am Flughafen Berlin-Tegel. Eine entsprechende Vereinbarung sei unterzeichnet worden, erklärten beide Unternehmen in der Nacht auf Samstag. Dazu gehörten auch die betreffenden Slots - die Zeitfenster für Abflüge und Landungen - sowie Buchungen.

Easyjet erklärte, die neuen Flüge von und nach Berlin-Tegel würden rechtzeitig mitgeteilt. Während der Wintersaison werde es einen eingeschränkter Flugplan geben, vom Sommer 2018 an werde dieser ausgeweitet.

Zuvor hatte sich Air Berlin bereits mit der Lufthansa über den Kauf von mehreren Unternehmensteilen geeinigt. Am Freitagabend stellte Air Berlin nach knapp 40 Jahren ihren Flugbetrieb ein.