Verdreifachung der Fläche, Verdoppelung der Mitarbeiter – mit diesem Ziel startet der steirische Onlinehändler „Niceshops“ in eine neue Ära der Unternehmensgeschichte. Trotz der internationalen Ausrichtung – Niceshops zählt heute mehr als eine Million Kunden aus gut 150 Ländern – geht damit ein klares Bekenntnis zur Region einher. Denn die Erweiterung in Saaz wurde aufgrund des rasanten Wachstums sogar um zwei Jahre vorgezogen. Der fertige, 8,5 Millionen Euro teure Zubau wird 11.000 Quadratmeter einnehmen und vor allem neue Lagerflächen, aber auch Büro- und Produktionsräumlichkeiten bieten. Bis 2020 wird so auch die Mitarbeiterzahl von 150 auf 300 anwachsen. „Für uns ist dieser zweite Bauabschnitt eine Bestätigung des Weges, den wir vor Jahren eingeschlagen haben“, betont Geschäftsführer Roland Fink im Rahmen des Spatenstichs.

Aktuell werden mehr als 30 Onlineshops betrieben, von Saaz aus werden täglich mehr als 5000 Pakete nach Europa und in die Welt versandt. Neben der Zentrale in der Südoststeiermark wurde in Graz ein Standort mit 50 Übersetzern, IT- und Marketingexperten aufgebaut – die Shops werden mittlerweile in 15 Sprachen serviciert, der Umsatz soll von zuletzt 27 auf heuer rund 38 Millionen Euro steigen.

Traditionsbetrieb baut aus

In der Südoststeiermark treiben derzeit aber auch zahlreiche andere Unternehmen mit beträchtlichen Zukunftsinvestitionen ihren Wachstumskurs voran. Die zeitlichen Intervalle zwischen den jeweiligen Spatenstichen für Neubauten und Betriebserweiterungen bei den Leitbetrieben der Region waren zuletzt bemerkenswert kurz.

In Mettersdorf holt etwa der Fertigparketthersteller Scheucher heuer zu einer gewaltigen Großinvestition aus. Das traditionsreiche Familienunternehmen nimmt insgesamt 13,5 Millionen Euro für den Ausbau des Betriebsgeländes samt Erweiterung des Maschinenparks in die Hand. Der neue Maschinenpark, in dem sowohl Drei- als auch Zweischichtparkett produziert werden soll, umfasst eine neue Pressenanlage sowie Hightech-Linien für die Bearbeitung von Oberflächen und für die Verpackung. Die Inbetriebnahme ist für Anfang Herbst geplant. Der Mitarbeiterstand wird bis 2019/2020 um gut 50 anwachsen, im Vorjahr zählte das Unternehmen gut 210 Beschäftigte. Der Betrieb wurde übrigens bereits 1920 gegründet und wird mittlerweile in vierter Generation von Karl Scheucher geführt.

Hightech in Fehring

Rund 40 Kilometer entfernt, in Fehring, sorgt unterdessen der steirische Leiterplattenspezialist für Wachstumsimpulse – und das in einem absoluten Hightech- und Zukunftssegment. Das Werk in Fehring wird millionenschwer ausgebaut, der Mitarbeiterstand wird von derzeit knapp 400 um gut 70 erhöht. Damit wird ein noch stärkerer Fokus auf sogenannte „Hochfrequenz-Leiterplatten“ gelegt, ein Bereich, in dem AT&S bereits jetzt eine weltweit führende Rolle einnimmt.

Diese Komponenten sorgen dafür, dass komplexe und große Datenmengen in Sekundenbruchteilen sicher übertragen werden – etwa bei selbstfahrenden Autos. Der Zubau wird rund 1200 Quadratmeter groß. Gefertigt wird ab März 2019 vor allem für Anwendungen im Bereich des autonomen Fahrens (u. a. Sensoren zur Abstandsmessung). Zudem werden gemeinsam mit dem Standort Leoben Produkte für die Luftfahrt und die Medizintechnik gebaut.