Der jüngste Mitarbeiter der Apotheke Gleisdorf heißt Robert. Das wäre nicht der Rede wert, wäre Robert nicht ein Roboter. Er bringt auf Knopfdruck Medikamente zum Beratungstisch. Das spart Apothekerin Ulrike Mayr täglich viele Meter zwischen den Schränken und es bleibt ihr mehr Zeit für die Beratung der Kunden. „Alles, was Apotheker von logistischen Routineaufgaben entlastet, schafft Ressourcen“, so sieht es auch Gerhard Kobinger, Chef der steirischen Apothekerkammer.

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Nicht nur in Gleisdorf arbeitet ein „Robert“, sondern mittlerweile in 17 öffentlichen Apotheken Österreichs, darunter seit 2015 auch in der Grazer Apotheke Lend. Der Lagerplatz wurde halbiert und es findet eine permanente Inventur statt. Prominentes Beispiel für die Automation ist die Zentralapotheke der Kages, sie ist auf die vierfache Menge ausgelegt. Im dortigen Automaten lagern bis zu 60.000 Arzneipackungen und bis zu 2250 Packungen je Stunde können an Stationen oder an eines der Krankenhäuser im Kages-Verbund ausgegeben werden. Auch das LKH Klagenfurt setzt auf diese Technologie. Dahinter stehen die Unternehmen Apostore in Gelsenkirchen und die Knapp AG aus Hart bei Graz. Der führende Logistikanbieter stieg 2015 beim deutschen Familienunternehmen ein und baute danach eine eigene Vertriebsorganisation für Österreich auf, um die Bedeutung des Marktes zu unterstreichen. In Deutschland arbeiten übrigens schon mehr als 600 Roboter und Kommissionieranlagen in Apotheken.

Per Internet in die Werkstatt

Auch Logistik – aber eine ganz andere Baustelle. Als einer der ersten Dachdecker und Spengler in Österreich setzt Spitzer Dach in Graz auf den Einsatz von Tablet und firmeneigenem Webshop auf der Baustelle. Genutzt wird das digitale Werkzeug dazu, Materialien zu bestellen. Dadurch fällt viel interne Bürokratie weg, der Ablauf wird beschleunigt und der Verschnitt reduziert. „Der Baustellenleiter kann per Finger oder Schreiber die Skizze ins Tablet zeichnen und sie millimetergenau darstellen“, erklärt Unternehmenschef Georg Spitzer die Benutzerfreundlichkeit. „Die Materialbestellung geht per Internet in die Werkstatt, die das Material exakt zuschneiden kann.“ Einen Tag später liegen die Werkstoffe bereit. Wesentlicher Vorteil des Systems ist der Wegfall der Mehrfacherfassung von Daten. Das Programm wurde mit einer EDV-Firma ausgearbeitet. Prämisse war, dass sich das Programm den Arbeitsabläufen anpasst, nicht umgekehrt.