Überall dort, wo es darum geht, Dinge zu bewegen, zu verschieben oder zu öffnen, kommen Motoren aus dem Villacher Start-up NiLab zum Einsatz. „Von der Automatisierungstechnik über Robotik bis hin zu Fotokameras und Barcode-Scannern“, sagt Sales- und Marketingmanagerin Katharina Pirker. NiLab plant und entwickelt im High Tech Campus Villach lineare Elektromotoren. Ein Hauptaugenmerk liegt auf deren Miniaturisierung, denn genau danach giert der Markt, so Pirker: „Die Maschinenhersteller wollen elektrische Linearantriebe, die sich ohne Probleme in ihre Anwendungen integrieren lassen – Stichwort Plug and play –, aber trotzdem robust sind.“ Geeignet für Reinraum bis hin zu verschmutzter Umgebung.

Pirker gründete NiLab gemeinsam mit Marco Gavesi, einem Elektrotechnik-Spezialisten, der sich seit mehr als zehn Jahren mit Linearmotoren beschäftigt, sie studierte Romanistik und Deutsch als Fremdsprache in Klagenfurt und Bologna. Seit Ende 2016 ist der Mechatroniker Gunter Hiebler an Bord. „Marco wollte schon immer selbstständig sein und da lag es nahe, eine Firma zu gründen.“ Weil es die Bürokratie Gründern in Italien schwer macht, entschlossen sich Pirker und Gavesi, es über das „build!“-Gründerzentrum in Kärnten zu versuchen. Mit Erfolg: Die kleinen Linearmotoren werden nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland, Italien, der Schweiz, den Niederlanden, Brasilien, den USA, England und Israel vertrieben. „Unser Ziel ist es, den Weltmarkt zu erobern“, sagt Pirker. Die Produktion der Motoren wurde ausgelagert, um sich auf die wesentlichen Punkte zu konzentrieren – die Produktentwicklung und die Vermarktung. S

tärken der NiLab-Motoren seien, so Pirker, deren hohe Geschwindigkeit und Beschleunigung, der geringe Energiekonsum, die einfache Kommunikation mit Industrie-Rechnern, also die Kompatibilität zu Industrie-4.0-Anwendungen. Die Motoren aus Villach sorgen für die Bildstabilisierung und Autofokusfunktionen von Kameras, unterstützen das Tablettenzählen in der medizinischen Verpackungsindustrie und sind in der Mikroskopie bei medizintechnischen Anwendungen im Einsatz.
Wie so viele Start-ups sind auch die NiLab-Gründer voller Pläne. Ende Juni soll ein neuartiger Linearmotor mit integrierter Kontrolltechnik angeboten werden – externe Regler sind damit hinfällig. Und 2018 wird – so viel sei verraten – ein Produkt mit integrierten Nanomaterialien auf den Markt kommen.