Die erfolgreichen Kärntner Tourismusbetriebe haben alle eines gemeinsam: Sie setzen auf Qualität und Regionalität. Da wäre zum Beispiel das Biohotel „Der Daberer“ im Gailtal, das den Primus in der Kategorie Tourismus im Jahr 2013 gewonnen hat. Die Naturverbundenheit, der Einsatz von Bio-Produkten, nachhaltiges Wirtschaften und der Wunsch, dass das Tal lebendig bleibt und die Produzenten vor Ort unterstützt werden, haben die Jury überzeugt. 2015 hat die Bad Kleinkirchheimer Hotelierin Simone Ronacher in der Kategorie Tourismus den Primus gewonnen, und betont, „dass jeder, der etwas mit Liebe macht, es auch erfolgreich macht“.

Die drei Nominierten in der Kategorie Tourismus für den Primus, den Wirtschaftspreis der Kleinen Zeitung und ihrer Partner BKS Bank, Wirtschaftskammer Kärnten, Falkensteiner, Drei und Land Kärnten, der am 20. April vergeben wird, haben ebenfalls eines gemeinsam: Sie setzen auf Regionalität, Qualität und Natur. Die ARGE Slow Food Travel Alpe Adria Kärnten lädt zu einer kulinarischen und handwerklichen Reise ins Gail- und Lesachtal, auf der Naggleralm gibt es ausschließlich regionale Köstlichkeiten und der Verband „Urlaub am Bauernhof“ ist Botschafter des bäuerlichen Lebens.

Eine Reise hinein ins Gail- und Lesachtal

Slow Food Travel-Destination: Regionale Produkte, eindrucksvolle Geschichten
Slow Food Travel-Destination: Regionale Produkte, eindrucksvolle Geschichten © KK

Gegründet wurde die ARGE Betriebskooperation Slow Food Travel Alpe Adria Kärnten 2015. Und sie ist die Trägerorganisation für die weltweit erste Slow Food Travel-Destination. Geführt wird die Arbeitsgemeinschaft von fünf Betrieben aus dem Gail- und Lesachtal. Und es ist eine Reise hinein in die beiden Täler, zu ihren Menschen und den vielfältigen Geschmäckern, zu ihrem überlieferten Wissen und altem Handwerk. Zwei Jahre lang wurde an der Entwicklung des Leitfadens gearbeitet, der die Qualitätskriterien und die Zusammenarbeit mit kleinen Lebensmittelproduzenten wie Bauern, Lebensmittelhandwerkern wie Bäckermeistern, Gastronomie und Beherbergungsbetrieben organisiert und regelt. Ziel ist es, die traditionelle Art der Arbeit zu erhalten und saubere und gute Lebensmittel auch für die Tourismusbetriebe herzustellen, die ihren Gästen regionale Lebensmittel mit eindrucksvollen Geschichten vermitteln möchten.

Auf der Alm locken frische Produkte

Auf der Naggleralm wird großteils am Holzherd frisch gekocht
Auf der Naggleralm wird großteils am Holzherd frisch gekocht © KK/Steinthaler

Milch, Topfen und Joghurt werden ausschließlich bei einem Weissenseer Biobauern bezogen. Geliefert wird in Eimern und Kannen. Die Gäste der Naggleralm am Weissensee erfreuen sich an den regionalen Köstlichkeiten. Seit neun Jahren bewirtschaftet Almut Knaller die Naggleralm. Und die Hütte ist sowohl im Winter wie auch im Sommer geöffnet. „Die spezielle Herausforderung ist die Lage. Durch den vorgelagerten Lift sind an Spitzentagen bis zu 500 Gäste zu verköstigen“, erzählt Knaller. Die Akzeptanz bei den Gästen sei groß, mittlerweile werde die Alm aufgrund des nachhaltigen Konzepts und des regionalen Angebots besucht. „Bei uns wird - großteils am Holzherd - frisch gekocht“, sagt Knaller. Das Holz dafür stammt aus den Weissenseer Wäldern. So sehr bei der Produktauswahl auf Regionalität geachtet wird, so sehr setzt die Naggleralm bei den Mitarbeitern auf Internationalität. Mitunter sind neun Nationen vertreten, so Knaller.

Ein Botschafter der bäuerlichen Welt

„Urlaub am Bauernhof“ hat 440 Mitgliedsbetriebe
„Urlaub am Bauernhof“ hat 440 Mitgliedsbetriebe © KK/Urlaub am Bauernhof

„Urlaub am Bauernhof ist ein Zusammenschluss bäuerlicher Vermieter mit dem Ziel, den Kunden ein qualitätsvolles, nachhaltiges Urlaubsangebot anzubieten“, fasst Geschäftsführerin Edith Sabath-Kerschbaumer die Tätigkeit des Verbandes zusammen. Und er trage, vor allem in Randregionen, wesentlich zur Existenzsicherung bei. Mit seinen bäuerlichen Vermietern sieht sich Urlaub am Bauernhof als authentischer Botschafter der bäuerlichen Welt und des Tourismuslandes Kärnten. Und mit rund 200 Almhütten hat der Verband das größte Almhüttenangebot in Österreich. Durch Engagement, Kreativität, Flexibilität und Innovation gelinge es, mit „einer klaren strategischen Ausrichtung seit mehr als 25 Jahren erfolgreich am Markt zu agieren“. Urlaub am Bauernhof hat 440 Mitgliedsbetriebe, die rund 6000 Betten, 750.000 Nächtigungen, 1950 Arbeitsplätze und 60 Millionen Euro an touristischer Wertschöpfung bringen.