In Rekordzeit sammelte der Klagenfurter Maximilian Nimmervoll (31) akademische Würden – vom BWL-Bachelor bis zum Doktor der Juristerei. „Schon damals wusste ich, was mir sicher keinen Spaß macht: Steuerberater oder Anwalt zu werden.“ Also gründete Nimmervoll, dessen Vater Peter und Bruder Philipp das Traditionskaufhaus „Zehrer“ leiten, gemeinsam mit seinem Kompagnon Lorenz Edtmayer eben Start-ups.

Gestartet ist der damals 24-Jährige 2010 mit der App-Schmiede „Tailored Apps“, an der die Styria Media Group beteiligt ist. 2013 folgte „Web & Söhne“, das sich neben der Erstellung von Websites mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz beschäftigt. Der ungewöhnliche Name soll Assoziationen an das „Handwerk unserer Zeit“ wecken. Weitere Start-ups folgten: In „Darwin’s Lab“ soll die „Old Economy“ fit für die Digitalisierung werden. Ein Labor-Produkt ist etwa „read.it“, eine App für einen Presse-Grossisten, der mit einer Art „Magazin-Spotify“ digitale Kompetenz beweist. „Darwin’s Lab“ ist ein Joint Venture mit den Medienprofis Rudi Kobza und Niko Pelinka.


Ebenfalls auf Nimmervolls Liste: Darwin’s Circle, eine noch frische Einheit, die digitales Wissen verbreiten soll. „Viele checken nicht, wie sehr sie die Digitalisierung betrifft.“ Am 28. September könnte eine große Digitalisierungskonferenz in Wien dabei helfen, Abhilfe zu leisten.
Nimmervoll, der unter seinen 60 Mitarbeitern als Finanzminister verschrien ist, fährt alle zwei Jahre an digitale Hotspots, zuletzt war er eine Woche im Silicon Valley auf Studientour. „Die Frage, die sich jeder stellen muss, lautet: Wer will mir meine Wertschöpfung wegnehmen?“ Er jedenfalls tue „seit sieben Jahren nichts anderes, als mir zu überlegen, wie man mit digitalen Themen Geld verdienen kann“. So kam es auch zur jüngsten Gründung 2016: ein Spezialist für IT-Security namens „ShareLock“.

Die Serie an Unternehmensgründungen sei damit „sicher nicht zu Ende“, sagt Nimmervoll, der auch schon das Scheitern kennenlernte: „Mit Tailored Ads wollten wir mobile Werbeformen einführen – das war weltverbesserisch und zu früh.“ Daheim in Kärnten wäre seine „maßgeschneiderte“ Erfolgsgeschichte eher nicht möglich gewesen, glaubt er: „Mitarbeiter und Kunden sind hier in Wien.“ Liiert ist Nimmervoll mit Valerie Polsterer-Kattus, die kürzlich ihr eigenes Mode-Label gründete. Sie wandelt übrigens auf den Spuren ihres Freundes: Zuvor absolvierte Dr. Kattus ein Medizinstudium.