Mit 6500 Mitarbeitern, 150 Standorten und einem Jahresumsatz (2015) von 1,28 Milliarden Euro zählt Gebrüder Weiss, beheimatet in Vorarlberg, zu den führenden Transport- und Logistikunternehmen Europas. Mit dem Standort in Maria Saal, den es seit 25 Jahren gibt, ist das Familienunternehmen die größte Logistikfirma in Kärnten. 170 Mitarbeiter, davon 85 am Hauptstandort in Maria Saal, wickeln mehr als 300.000 Aufträge von und nach Kärnten pro Jahr ab. Die Sendungen gehen nach Österreich, in das europäische Ausland, nach Asien und in die USA. Weiss bewirtschaftet in Kärnten 15.500 Quadratmeter Logistikfläche und bald noch mehr: Eine Kapazitätserweiterung ist in Planung, weil die Auftragslage gut ist.
150 Lkw sind von Maria Saal aus im Auftrag internationaler und regionaler Unternehmen unterwegs. Gebrüder Weiss ist „Vollsortimenter“. Das Service reicht vom Paketdienst, dem Zollservice über Landtransporte, Lagerlogistik, Luft- und Seefracht bis hin zu Speziallösungen für einzelne Branchen.
Stichwort Logistik 4.0: Die Digitalisierung wird in dieser Branche bereits zum Standard. „Der Transport erfolgt z. B. papierlos“, sagt Standort-Chef Markus Ebner, der auch Sprecher der Kärntner Logistiker ist. Frachtbriefe
und Kommunikationsprozesse sind immer öfter digital und die Ortung einer Transportsendung kann via Telematik- und GPS-Systemen von jedem Punkt der Erde aus erfolgen.

Die Branche mit ihren 60 Mitgliedern in Kärnten steht vor Herausforderungen: „Falls wegen des Brexit-Votums mehr Grenzkontrollen auf uns zukommen, ist das für uns ein Drama“, sagt Ebner. Wenn ein Lkw zwei Stunden stehen muss, verliert er schon ein Viertel seiner täglichen Einsatzzeit. Wohl gemerkt sind Spediteure bzw. Logistikdienstleister nicht zu verwechseln mit Lkw-Frächtern. Spediteure haben in der Regel keine eigenen Lkw, sie kombinieren vielmehr alle Transportmittel.
E-Mobilität ist für den Güterverkehr derzeit noch kein Thema. Wohl aber sind es selbstfahrende Fahrzeuge. „Damit, dass Lkw in Zukunft definierte Strecken autonom befahren, werden wir uns beschäftigen müssen“, prophezeiht Ebner. Selbstfahrende Traktoren sind (in den USA) immerhin schon Realität.