In den vergangenen Wochen haben tausende WhatsApp-Nutzer von ihren Freunden Links zugeschickt bekommen. Versprochen wurden Gratisprodukte von Milka und Red-Bull. Nach Aufrufen der Webseite wurde man aufgefordert, seine Daten einzugeben. Das Problem: Mit Milka oder Red Bull hat das gar nichts zu tun. Es handelt sich um Betrugsseiten.

Doch warum konnten so viele Nutzer in die Irre geführt werden. "Das Gemeine ist, dass bei den Webseiten Buchstaben verwendet wurden, die es im deutschen Alphabet nicht gibt, die aber ähnlich dargestellt werden wie echte Buchstaben", erklärt Matthias Jax von Safer Internet. So fehlte bei der angeblichen Webseite des Milka-Gewinnspiels der i-Punkt. Beim schnellen Hinsehen fast nicht zu erkennen. Bei dem Red-Bull-Fake wurde das ll gegen ein aufgestelltes = ausgetauscht, mit freiem Auge ist der Unterschied kaum zu erkennen.

Nichts gratis

"Grundsätzlich gibt es keine Gewinnspiele, die von Freunden als Link verschickt werden können", erklärt Jax. Das würde gegen geltende Gesetze verstoßen. Am besten sollte man auf sein Bauchgefühl vertrauen und einfach mal auf Google "Milka Gewinnspiel WhatsApp" suchen. Dann findet man schnell die Warnungen.

Auch die Phishing-Mails, mit denen Bankkunden geködert werden sollen, werden immer besser. "Da müssen selbst wir als Experten zwei bis dreimal hinsehen, um den Fake zu erkennen", sagt Jax. Er betont noch einmal, dass Banken niemals Kundendaten via Mail abfragen. Hier rät er zum Bruch der Kommunikation: "Im Zweifel hilft ein Anruf bei der Bank."

Ping-Back-Anrufe

Die Rundfunk-Behörde RTR warnt derzeit vor einer anderen Betrugsmasche, sogenannten Ping-Back-Anfrufen. Dabei ruft eine Nummer kurz an. Wenn man dann zurückruft, wird man zu teuren Satelittentelefonen umgeleitet. Es handelt sich um Nummern die mit 00882 (+882) und 00883 (+883) beginnen. Immer wieder tauchen die Nummern +883 100 100 105 und +883 100 100 106 auf. 

„Am besten rufen Sie unbekannte Nummern erst gar nicht zurück. Wenn Ihnen eine Nummer lästig wird, können Sie sie meist direkt aus der Anrufliste heraus sperren“, rät Telekom-Regulator Johannes Gungl. Österreichische Nummern sind am Ländercode „+43“ erkennbar.