Als Student hatte Tibor Zajki-Zechmeister 2011 zum ersten Mal diese Idee, die er seit 2015 in seinem Unternehmen konsequent verfolgt. Im Juli 2018 soll es dann so weit sein, sein Start-up Tremitas das innovative Gerät „Tremipen“ zur Messung des Zitterns bei Parkinson und Essenziellen Tremor endlich ausliefern. Zuvor stehen aber noch zwei wichtige Termine rot markiert im Kalender von Tara Geltner, die vom Jungunternehmer für die wirtschaftlichen Geschicke des Unternehmens geholt wurde: Am 11. April, dem Weltparkinsontag, startet ein Crowdfunding-Projekt über die Plattform indiegogo. 150 Stifte zu Vorzugspreisen von 249 bis 349 Euro sollen im Vorverkauf abgesetzt und so weitere 30.000 Euro lukriert werden. Ende Mai möge dann der vorläufige Höhepunkt folgen: Die Zulassung als medizinisches Produkt und Kennzeichnung mit der CE-Zertifizierung sind die Voraussetzung für die Auslieferung im Juli. Geltner ist zuversichtlich, dass das in Slowenien durchgeführte Prüfverfahren positiv abgeschlossen wird. Eine medizinische Studie an der Med-Uni Graz belegte bereits die wirksame Messung, die eine individuelle und optimierte Therapie für Patienten ermöglicht.

1000 bis 1500 solcher „Tremipen“ zum regulären Preis von 599 Euro will Geltner noch heuer absetzen, „ein sehr engagiertes Ziel“, wie sie meint. Eines, das aber in den Folgejahren „deutlich erhöht“ werden solle. Seit Anfang April arbeiten „viereinhalb“ Mitarbeiter im Team, bald soll der Personalstand im Klagenfurter Lakeside Park auf sieben wachsen. Tremitas baut eben auf eine längere Perspektive. Davon zeugt nicht nur der lange Vorlauf, sondern auch das Ziel, dass die Krankenkassen den Erwerb des Produktes unterstützen. „Dafür sind aber Langzeitstudien die Voraussetzung, die den relevanten Nutzen aufzeigen“, betont Geltner.
Neben Geltner, Tibor Zechmeister und dessen Vater Lászó ist unter anderem auch die Babeg über ihren „Venture Fonds“ mit 8,8 Prozent an der Tremitas GmbH beteiligt. Von der EU gab es über „Horizon 2020“ bereits eine Anschubfinanzierung, eine weitere Förderung wird angestrebt. Erzeugt wird der in Kärnten entwickelte Stift im Burgenland. Neben all den ökonomischen Plänen setzt sich Geltner, die viel Erfahrung im Non-Profit-Bereich sammelte, auch ein ganz naheliegendes Ziel: „Jenen Menschen Hilfe zu bieten, die von diesen Krankheiten betroffen sind.“