Im Konflikt um US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium reist EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström nach Washington. Bei dem zweitägigen Aufenthalt am Dienstag und Mittwoch werde Malmström mit US-Handelsminister Wilbur Ross zusammenkommen, hieß es am Montag aus der EU-Kommission.

US-Präsident Donald Trump hatte die Strafzölle von 25 Prozent auf Stahl und zehn Prozent auf Aluminium vergangene Woche abgezeichnet. Sie treten am Freitag in Kraft. Nur Kanada und Mexiko sollen bisher von den Zöllen ausgenommen werden. Zudem stellte Trump eine Ausnahmeregelung für Australien in Aussicht.

Malmström hatte am Donnerstag mit Ross telefoniert. Dabei vereinbarten beide ein Treffen in dieser Woche. Malmström hatte dabei bekräftigt, dass "die EU als enger Alliierter der USA in Sicherheitsfragen erwartet, vollständig von diesen Maßnahmen als Ganzes ausgenommen zu werden".

US-Verbände gegen Zölle

In einem Brief an US-Präsident Donald Trump haben 45 amerikanische Wirtschaftsverbände vor der Verhängung von Zöllen gegen China gewarnt. Diese würden "besonders schädliche" Folgen für die US-Wirtschaft und Verbraucher haben, zitierten die Verbände am Sonntag aus dem Schreiben. Die Maßnahmen könnten Arbeitsplätze vernichten, die Preise von Konsumgütern steigen lassen und die Finanzmärkte belasten.

Stattdessen solle die Regierung zusammen mit der US-Wirtschaft nach einer "effektiven, aber angemessenen Lösung" für das Problem der protektionistischen chinesischen Wirtschaftspolitik finden. Zu den Unterzeichnern gehören als Vertreter einiger der größten Konzerne des Landes etwa die US-Handelskammer und der nationale Verband der Einzelhändler.

Die US-Handelskammer hatte bereits Mitte des Monats vor einseitigen Zöllen auf chinesische Importe gewarnt. Trump erwägt nach Reuters-Informationen Zölle von bis zu 60 Milliarden Dollar auf chinesische Waren. Er will damit nach Angaben aus dem Präsidialamt auf den Diebstahl intellektuellen Eigentums reagieren, den er China vorwirft. Ende der Woche sollen im In- und Ausland umstrittene Schutzzölle auf Stahl und Aluminium in Kraft treten.